Die Morgenandacht Zeit zum Aufräumen

Birgit Hosselmann
Birgit Hosselmann

Die Morgenandacht Zeit zum Aufräumen

Die sieben Wochen vor Ostern sind für Birgit Hosselmann eine gute Gelegenheit, im Leben aufzuräumen und über Gott nachzudenken.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Irgendwann habe ich es gemerkt: Ich bekomme im Frühjahr immer wieder einen Putzfimmel! Die Wohnung muss dann gründlich saubergemacht werden. Wenn die Sonne immer mehr lacht, es wärmer wird, dann juckt es mich im kleinen Finger! Alles soll schön sein: aufgeräumt und frisch hergerichtet!

Bis ich erkannt habe, dass man das offiziell „Frühjahrsputz“ nennt, hat es – ich muss es leider zugeben – etwas gedauert … Damit hatte ich bei mir nicht gerechnet, dass ich so einen Frühjahrsputz für mich so ganz persönlich brauche …

Okay, gut, heute gehört es dazu: Fenster putzen, Gardinen waschen und was noch so alles aufgeräumt, entsorgt und geputzt werden kann und will … - einmal alles auf links drehen! Die Energie ist dazu ja „irgendwie“ da.

Wie die Natur scheine ich auch aufzuwachen! Ja, das Aufstehen fällt mir tatsächlich im Frühjahr auch leichter als im Winter! Aber damit bin ich nicht alleine! Vielen Menschen geht es so.

Und dazu passt auch die Fastenzeit, in der wir gerade mitten drin sind: Sieben Wochen Zeit – eine Möglichkeit, im eigenen Leben aufzuräumen, sich neu auszurichten, zu schauen, was mein Weg, mein Ziel ist, wie meine Beziehungen so laufen – nicht zuletzt, wie ich mit Gott so unterwegs bin.

Manchmal ist er in meinem Leben sehr präsent, da führen wir ganz offen Zwiesprache – auf dem Fahrrad, im Auto – halt unterwegs. Gut, er antwortet nicht immer so, wie ich es gerne hätte. Aber seine Zusage bleibt: „In bin da.“

Und manchmal muss ich ihn erst entdecken, wenn die Bibelstelle bei meiner Vorbereitung für den nächsten Gottesdienst doch so weit weg scheint. „Was willst Du mir damit bloß schon wieder sagen?“, geht meine Frage dann gen Himmel.

Und manchmal gibt es auch keine Antwort … Schade. Oder kommt sie erst viel später? Heute weiß ich: ja, das kann sein. Muss nicht, aber wahrscheinlich doch …

Und so gibt es auch kein Aufräumen ohne Schweiß, ohne das Gefühl „Jetzt muss es gut sein, es reicht – ich habe keine Lust mehr!“ – trotz aller Frühjahrsenergie!

Und so ist es auch in meinem Leben – in meiner Beziehung zu Gott: Es gibt nicht nur Antworten, es gibt auch Herausforderungen, so wie sie in den biblischen Texten von Aschermittwoch bis Karfreitag erzählt werden: Leid, Schmerz, Trauer und Tränen.

Und ich weiß, wenn ich das eine wie das andere durchgestanden habe, wird meine Freude groß sein! Dann blitzt nicht nur meine Wohnung, sondern auch mein Herz strahlt, weil Gott seine Verheißung wahrgemacht hat: Nicht Tod, nicht Leid und Trauer gewinnen. Das Leben gewinnt! Das ist Ostern! Gottes Liebe lässt mich strahlen! … Und Sie hoffentlich auch!

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