Die Morgenandacht Gott sieht alles – das ist in Ordnung

Birgit Hosselmann

Die Morgenandacht Gott sieht alles – das ist in Ordnung

Das Handy kann zum drangsalierenden Herrscher werden, ist Birgit Hosselmann überzeugt. Daher ist es gut, es einfach mal abzuschalten.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Das Handy kann zum drangsalierenden Herrscher werden, ist Birgit Hosselmann überzeugt. Daher ist es gut, es einfach mal abzuschalten.

Wahrscheinlich haben Sie es auch – dieses kleine Gerät, dass es in unterschiedlichen Größen gibt. Wahrscheinlich tragen Sie es in der Hosen-, in der Hemdtasche, in der Handtasche oder sie tragen es an einer Kette um den Hals… Die Rede ist vom Handy. Das Gerät, das für viele von uns so unentbehrlich ist. Auch für mich ist es wichtig. Bei mir dient es tatsächlich noch zum Telefonieren, zum Nachrichten schreiben und empfangen, zum Lesen von Mails, zum Daddeln, zum Spielen, zum Googeln, zum besten Weg finden, zum Rechnen, zu so vielem mehr! Wenn ich es verlieren würde, wäre das tatsächlich eine mittlere Katastrophe.

Es ist einfach schön, dass ich mit ihm so schnell so viel erledigen und klären kann. Das ist wunderbar! Ich kann mit vielen lieben Menschen schnell und unproblematisch Kontakt aufnehmen und Kontakt halten. In vielem ist mir das Handy eine große Hilfe. Bei allem Hilfreichem und Nützlichem strengt mich das Handy aber auch manchmal an: immer erreichbar sein, immer präsent sein, immer schnell antworten. Wer hat noch Geduld? Vor allem, wenn es offensichtlich ist, dass ich gerade "online" bin. So gilt: Mal eben eine Nachricht hier – mal eben ein Gespräch da.

Manche schreiben eher 20mal, als dass sie anrufen, wobei das doch oft einfacher wäre… Es gibt so viele Kontaktmöglichkeiten, dass man manchmal schon aufpassen muss, nicht durcheinanderzukommen. Und wer hat noch einmal wo, welche Nachricht hinterlassen? Das ist anstrengend. Wer dann noch im Dienstleistungsgeschäft ist, dem bleibt oft ein Dauerklingeln nicht erspart. Das kann zermürbend sein, das kann auch krankmachen.

Bei allem Guten, dass das Handy in sich birgt, kann es auch zum drangsalierenden Herrscher werden, wenn man es nicht einfach liegen lässt, mal abschaltet. Ich habe es in der Hand – tatsächlich kann ich es einfach weglegen, mal abschalten. Gab es früher den für viele Angst machenden Spruch "Gott sieht alles!", so mag dies heute für unseren Umgang mit Handys gelten und mit all der neuen Technik – mit all den vielen Möglichkeiten – mit KI, mit der Künstlichen Intelligenz. Bei allem Segen, den die technischen Möglichkeiten uns bringen können, sind auch die Gefahren deutlich erkennbar und vor allem heute zu benennen.

So freue ich mich immer, wenn ich das Handy mal weglegen kann, wenn das Wochenende kommt! Zeit zum Durchatmen, Zeit, eigene Interessen umzusetzen. Wenn ich Zeit verbringen kann, mit den Menschen, die ich liebe, die mir wichtig sind. Vielleicht habe ich dann ja auch mal Zeit, über diesen Gott nachzudenken. Und wenn er alles sieht, so ist das okay für mich, denn er will das Beste für mich! Er will mein ständiger Begleiter sein – in Liebe, in Treue – ohne Kontrolle, ohne Druck. Und das alles will er für jede und jeden.

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  • Birgit Hosselmann

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