Die Morgenandacht Wenn Gott an mich glaubt

Ines Bauschke
Ines Bauschke

Die Morgenandacht Wenn Gott an mich glaubt

Viele Jugendliche werden im April und Mai konfimiert. Und auch wenn sie sich zum Glauben bekennen, wird das gar nicht so leicht sein. Pastorin Ines Bauschke dreht daher den Spieß um: Glauben wir Gott oder glaubt erstmal Gott an uns?

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Viele Jugendliche werden im April und Mai konfimiert. Und auch wenn sie sich zum Glauben bekennen, wird das gar nicht so leicht sein. Pastorin Ines Bauschke dreht daher den Spieß um: Glauben wir Gott oder glaubt erstmal Gott an uns?

An Gott glauben – wie geht das eigentlich? Das mögen sich wohl auch manche der Jungen und Mädchen fragen, die in diesem Frühjahr Konfirmation feiern. Sie haben sich im Konfirmandenunterricht mit dem christlichen Glauben beschäftigt, jetzt sagen sie auf ihrer Konfirmationsfeier Ja. Ja nämlich dazu, dass sie, zumeist als Kleinkinder, im Namen des dreieinigen Gottes getauft wurden. Das haben seinerzeit ihre Eltern verantwortet. Jetzt mit 14 Jahren sind die großgewordenen Kinder religionsmündig. Sie sind nun selbst in der Lage, sich zu ihrer Religion zu bekennen. Confirmare, der lateinische Begriff bedeutet bestätigen, bekräftigen.

Ein großer Schritt, so ein Bekenntnis. Und dieser Schritt bedeutet ja nicht, dass jetzt alles klar ist. An Gott zu glauben, ist und bleibt auch im Erwachsenenalter schwierig, Fragen und Zweifel gehören zum Glauben dazu. Im Grunde bedeutet die Konfirmation daher zunächst, sich weiter auf den christlichen Glauben einzulassen und darauf zu hoffen, dass Gott den Weg der frisch Konfirmierten mitgeht. Den Weg, die eigene Identität zu finden und zu festigen, mit sich selbst ins Reine zu kommen, auch durch Krisen hindurchzugehen. Denn gerade im pubertären Alter von 14 Jahren ist vieles noch überhaupt nicht gefestigt. Da ist es zunächst einmal notwendig, einen eigenen Standpunkt im Leben zu finden, sich selbst anzunehmen, an sich selber zu glauben. Schon das ist nicht leicht. Sich selbst lieben, an sich selber glauben. Ob Gott dabei helfen kann?

Drehen wir den Spieß doch einmal um: An mich selbst zu glauben, das geht leichter, wenn jemand anders an mich glaubt. Und so hoffe ich, dass in allen Lebenslagen Gott an mich glaubt und mir zusagt: Du kannst das, du schaffst das, ich vertraue dir. Wenn Gott an mich glaubt, dann kann ich auch an mich glauben. Und dann kann ich auch an Gott glauben. Vielleicht fängt alles so an. Nicht zuerst: Ich glaube an Gott. Sondern: Gott glaubt an mich.

Der Dichter Kurt Marti formuliert es so:

ich wurde nicht gefragt
bei meiner geburt
und die mich gebar
wurde auch nicht gefragt
bei ihrer geburt
niemand wurde gefragt
außer dem Einen
und der sagte
ja

Wenn Gott Ja sagt zu mir, dann kann ich auch zu Gott Ja sagen.


Autor/Autorin

  • Ines Bauschke

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