Die Morgenandacht Starke Frauen der Bibel: Magdalena

Jeannette Querfurth
Jeannette Querfurth

Die Morgenandacht Starke Frauen der Bibel: Magdalena

Frauen spielen in der Bibel oft Nebenrollen. Aber beim genauen Hinsehen entdeckt man Frauen, die in ihrer Zeit große Stärke bewiesen haben. Von solchen Frauen hören wir in dieser Woche. Heute die Geschichte von Maria Magdalena.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Frauen spielen in der Bibel oft Nebenrollen. Aber beim genauen Hinsehen entdeckt man Frauen, die in ihrer Zeit große Stärke bewiesen haben. Von solchen Frauen hören wir in dieser Woche. Heute die Geschichte von Maria Magdalena.

Eine Jüngerin Jesu war sie. Eine mutige Frau. Sie ist ihm bis unter das Kreuz gefolgt, als fast alle Jünger schon vor Angst davongelaufen waren. Sie ist auch die erste Zeugin seiner Auferstehung. Das berichten die Evangelien einhellig. Aber was hat die Kirchen- und Theologiegeschichte seit dem 4. Jahrhundert  aus ihr gemacht? Die wohl wichtigste Jüngerin Jesu und eine zentrale Zeugin der Osterereignisse ist fälschlicherweise über viele Jahrhunderte nur als ehemalige Prostituierte und reuige Sünderin wahrgenommen worden. Ihr erotisch gefärbtes Image hat sie bis in die Musik oder Literatur bis heute. Einer der bekanntesten Krimis der letzten Jahrzehnte, der Da Vinci Code von Dan Brown, stellt sie in den Mittelpunkt, als Gefährtin und Geliebte Jesu und Mutter seines Kindes. Maria Magdalena sei der wahre Heilige Gral.

Die Frau musste sich eine Menge über ihre Person und ihr Leben nachsagen lassen. Dabei hatte sie ein bemerkenswertes Leben, wenn man nach den Zeugnissen der Bibel geht. Allein die Tatsache, dass die Bibel eine Frau so zentral in die Jünger:innenschar und Nähe Jesu stellt, ist für die damalige Zeit bemerkenswert. Kein Mann hätte das aufgeschrieben oder weiter erzählt, wenn es diese Frau nicht gegeben hätte. Maria stammte aus dem Ort Magdala. Vermutlich war sie nicht verheiratet. Sie gehörte zum engsten Kreis der Jünger:innen Jesu. Wenn die Evangelien von den Jüngerinnen Jesu sprechen, wird sie immer als erste genannt.

Von besonderer Bedeutung ist sie auch, weil sie Jesus bis ans Kreuz treu bleibt. Alle Evangelien berichten von den Frauen unterm Kreuz. Maria Magdalena wird auch hier immer als erste genannt. Sie ist bei Jesus Grablegung dabei und auch die erste, die das leere Grab findet und von Jesu Auferstehung erfährt. Das Johannesevangelium berichtet davon, dass Maria Magdalena auch die erste ist, der der Auferstandene erscheint.

Ende des 19. Jahrhunderts sind sehr alte Schriften aufgetaucht, die Maria Magdalena noch länger eine zentrale Rolle in der jungen Christenheit zuweisen. Unter anderem auch ein Evangelium nach Maria, das nach ihr benannt ist. In ihm wird auch ein Konflikt zwischen ihr und dem Apostel Petrus beschrieben, der vermutlich interne Auseinandersetzungen um den richtigen Weg zur Nachfolge in der jungen Christenheit beschreibt. Vieles über das Leben von Maria Magdalena wird im Dunkel bleiben. Aber sicher ist, dass sie eine zentrale Jüngerin im Kreis um Jesus gewesen ist – und zwar ganz oft die erste und treuste.

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  • Jeannette Querfurth

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