Die Morgenandacht Jona war 'ne arme Socke

Manuela Brocksieper
Manuela Brocksieper

Die Morgenandacht Jona war 'ne arme Socke

Manuela Brocksieper ist kirchliche Mitarbeiterin und Geologin. Vor zwei Jahren hat sie an einer Arktis Expedition teilgenommen. In dieser Woche berichtet sie von ihren Erfahrungen. Heute von biblischen und arktischen Walen.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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Manuela Brocksieper ist kirchliche Mitarbeiterin und Geologin. Vor zwei Jahren hat sie an einer Arktis Expedition teilgenommen. In dieser Woche berichtet sie von ihren Erfahrungen. Heute von biblischen und arktischen Walen.

Ich bin nicht nur Mitarbeiterin der Epiphaniasgemeinde in Bremen, sondern auch Geowissenschaftlerin. 2022 habe ich an einer Arktis-Expedition teilgenommen. In dieser Woche berichte ich von meinen Erfahrungen auf dieser Expedition.
Wale sind einfach faszinierend. Vor allen Dingen, wenn sie noch weit größer und länger sind als das Schiff, auf dem man gerade unterwegs ist. Man kommt sich vergleichsweise einfach unfassbar winzig und unbeweglich vor. Sie sind so agil. Erfindungsreich und kraftvoll. Ich bin immer von neuem bewegt gewesen, wenn ich eines dieser mächtigen Tiere oder sogar eine Herde vom Schiff aus beobachten konnte.

Wer sind wir Menschen schon im Vergleich? Und was genau haben wir zu suchen auf den Meeren und darin? Unsere eigene Begrenzung wird dann immer sehr schnell deutlich. Oft erzählt man gerade Kindern die spannende Geschichte von Jona. Der Prophet, der drei Tage im Bauch eines Walfisches verbracht haben soll. Ein Klassiker im Kindergottesdienst. Wie auch immer man zu dieser Geschichte um Ninive und sein Erlebnis, des Verschlungen-Werdens steht – klar ist: die Geschichte von Jona wurde in vielen Jahrhunderten bewegt und bewegend dargestellt. Von zahlreichen Künstlern wurde dieses Motiv aufgegriffen.

Nun – wir waren auf Spitzbergen unterwegs, um Jagdgeschichte und Historie zum Walfang zu untersuchen. Ein völlig neues Thema für mich und ganz neue Perspektiven. Auf Svalbard – wie der norwegische Name des Spitzbergen-Archipels lautet. Übersetzt die Kalte Küste. Dort schien es einem doch wirklich ein spannender Gedanke. Der inzwischen so verpönte Walfang hatte früher eine völlig andere Bedeutung: er stand für eine Revolution! Für Zukunftsmusik, da nun durch den Tran der Wale  – also die Tranfunzeln - die Menschen ins Licht gebracht wurden. Und zwar alle, nicht nur reiche Leute. Das ist schon eine faszinierende Geschichte. Wale und große Fische sind ein Schatz gewesen. Viele Kapitäne, Harpunierer und Seeleute haben sie reich gemacht. Auch in Norddeutschland. Von ihnen ging schon immer Faszination aus. Und das hält weiter an, wenn auch in ganz anderer Weise.

Sie können sich mit Leichtigkeit im Meer bewegen – einem Ort, der uns so faszinierend und fremd zugleich ist. Wir denken über neue Mondlandungen nach – kennen aber kaum die Tiefen des Ozeans. Bewahrung der Schöpfung ist daher eine herausfordernde und große Aufgabe. Aber ein gutes Ziel, dranzubleiben. Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen und sie gut zu schützen.
Zum Beispiel auch die Wale.

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  • Manuela Brocksieper

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