Die Morgenandacht Selbstvertrauen

David und Goliath, der Kampf mit dem Riesen. Pastorin Christine Kind erzählt davon, dass es manchmal sogar leichter sein kann, seine Kämpfe ohne Rüstung und Visier zu bestehen.

Die Geschichte von David und Goliath gehört wohl zu den bekannteren aus der Bibel. Es ist einfach zu schön, wie der kleine David den großen Goliath besiegt. Ihn von seinen tönernen Füssen holt – nur mit einer Steinschleuder.
Ich finde einen Zug in dieser Geschichte bemerkenswert. Die Sache mit der Rüstung.
Das biblische Volk Israel ist im Krieg gegen die Philister. Die Israeliten haben besondere Angst vor Goliath, einem Riesen, den keiner besiegen kann. Keiner will mehr gegen ihn kämpfen.
Da kommt David ins Heerlager, ein Kleiner, der eigentlich noch die Schafe hütet und als Krieger noch nichts taugt. Er traut es sich zu, gegen Goliath anzutreten.
König Saul lässt ihn zu sich rufen, forscht nach und sagt schließlich: Wenn du wirklich gegen Goliath antreten willst, dann nimm wenigstens meine Rüstung und meine Waffen.
David probiert die Rüstung an. Sie ist ihm zu schwer. Und er geht schließlich so in den Kampf, wie er ist. Nur bewaffnet mit seiner Schleuder. "Wenn ich die Schafe gehütet habe", so sagte er zu Saul, "dann kam manchmal ein Löwe, aber Gott hat mich immer beschützt. Er wird mich auch jetzt beschützen."
Und so tritt David gegen Goliath an – und besiegt ihn.
David lässt sich nicht einschüchtern. Er verbarrikadiert sich nicht vor lauter Angst hinter einer Rüstung, die ihm zu schwer ist, macht kein Visier herunter, sondern geht so, wie er ist. Vielleicht hat er darum den Riesen besiegen können: Er wusste, was er kann. Er hat sich auf das verlassen, was er kennt. Er ist sich selber treu geblieben. Und hatte Gottvertrauen.

Ich brauche manchmal eine Rüstung.
Manche Ängste führen dazu, dass ich schweres Geschütz auffahre. Das Visier hinunter klappe. Es fällt mir dann schwer, meinen eigenen Kräften zu vertrauen.
Obwohl ich mir wünsche, manchen Riesen so zu begegnen, wie David das getan hat. So, wie ich bin. Mit dem was ich kann und was mich stark macht. Und mit Vertrauen. In Gott. Und in mich selbst.