Die Morgenandacht Oma und Opa - gefragt wie nie
Stand: 26. Juli 2023.
Die Morgenandacht Oma und Opa - gefragt wie nie
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Die besondere Rolle von Großeltern lässt sich nicht leugnen. Gerade bei Oma und Opa dürfen die Enkel Vieles, was bei Mama und Papa verboten ist. Häufig sehen Großeltern ihr Privileg darin, die Enkel nach eigenen Vorstellungen verwöhnen und umsorgen zu dürfen. Und gerade von Großvätern habe ich oft gehört, wie sehr sie die Zeit mit den Enkeln genießen, da sie als Vater oft beruflich so sehr eingespannt waren, dass sie im Rückblick viel zu wenig Zeit mit ihren Kindern verbringen konnten.
Gerade wenn man mittags an unserer Grundschule sein Kind abholt, zeigt sich, wie sehr Großeltern heute gebraucht werden, um berufstätigen Eltern Freiräume zu ermöglichen. Oft sind es Oma oder Opa, die das Enkelkind nach Schulschluss in Empfang nehmen. Auch die Schule widmet sich auf besondere Weise den Großeltern: ein Oma- und Opa-Tag ist für alle Jahrgänge im Jahresplan fest verankert.
Und sogar der Papst wie auch die Deutsche Bischofskonferenz feierten vor wenigen Tagen den inzwischen dritten Welttag der Großeltern und Senioren. Aber wie war das eigentlich mit Jesus und seinen Großeltern? Wer waren denn seine Oma und sein Opa? Die Weihnachtsgeschichte mit der Geburt Jesu ist vielen bekannt, ebenso wie die Namen seiner Eltern: Maria und Josef. Für die Großeltern Jesu dagegen finden sich im Prinzip keine biblischen Aussagen. Einzig bei der Abstammung von Josef als Sohn des Jakob wird ein Name genannt, mehr Hintergrundwissen gibt es nicht.
Während die Bibel keine Angaben über die Eltern der Mutter Jesu – Maria – macht, finden sich in anderen, apokryphen Schriften verschiedene Hinweise. Es heißt, die Lebensgeschichte von Anna sei dem alttestamentlichen Vorbild von Hannah und ihrem Sohn Samuel nachgezeichnet. Nach zwanzigjähriger kinderloser Ehe mit Joachim gebar demnach Anna die Maria. Oft wurde die Heilige in der Kunst gemeinsam mit ihrer Tochter und dem Enkel Jesus dargestellt. Anna und Joachim haben nicht nur in der Kunst große Beachtung gefunden, auch die Theologie, die Volksfrömmigkeit und die Heiligenverehrung haben zu ihrer Berühmtheit beigetragen. Gerade zu Ehren der Großmutter Anna finden sich bedeutende Kirchen und Wallfahrtsorte.
Der Name "Anna" heißt übersetzt "die (von Gott) Begnadete" und "Joachim" übersetzt man "Gott hat (ihn) aufgerichtet". Beide Namen sprechen von einer tiefen Beziehung und einem Vertrauen zu Gott, das vielleicht gerade Großeltern, die schon einige Höhen und Tiefen in ihrem Leben bewältigt haben, gut nachempfinden können. So können sie nicht nur für ihre Kinder, sondern gerade auch für ihre Enkel Vorbild und Ratgeber sein. Heute, am 26. Juli, feiert die Kirche die Heiligen Anna und Joachim, die Eltern von Maria und so die Großeltern Jesu. Ein Gedenktag, der Anlass sein kann, den Großeltern mit dankbarer Freude zu begegnen.