Die Morgenandacht Was bedeutet Gottes-Dienst?

Klaus Elfert

Die Morgenandacht Was bedeutet Gottes-Dienst?

Im Gottesdienst am Sonntag erwartet Diakon Klaus Elfert, dass Gott ihm Dienst. Dann legt er seine Lasten ab und vertraut seine Sorgen Gott an.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Haben Sie heute Morgen schon jemandem gedient? Oder wurde Ihnen bereits gedient? Vielleicht in der Weise, dass Ihnen jemand den Frühstückstisch gedeckt oder einen Kaffee gekocht hat? Oder sind Sie darüber erschrocken, dass ich solch ein Tun nun mit dem Wort Dienst etikettiert habe? Dienst charakterisiert ja eine Lebenshaltung, die es heute kaum noch gibt. Nur der kirchliche Sprachgebrauch verwendet ganz unbefangen das Wort Dienst – und zwar jedes Mal, wenn vom Gottes-Dienst die Rede ist. Gottes-Dienste sind eine ganz besondere Auszeit im Laufe der Woche und besonders am Wochenende. Im Gottesdienst geht es nicht in erster Linie darum, dass ich "Gott diene", indem ich bete und Lieder singe.

Im Gegenteil: Gerade in dieser Stunde am Sonntagmorgen bin nicht ich mit meiner Dienst-Leistung für Gott gefragt. Sondern: In dieser Zeit erwarte ich, dass Gott mir dient. In dieser Zeit lege ich meine Sorgen und Lasten ab und vertraue sie Gott an. In dieser einen Stunde am Sonntagmorgen spricht mir jemand die "gute Nachricht" zu und sagt mir, dass Gott mich liebt. In dieser Zeit darf ich die Kommunion empfangen und so tief in mir selbst spüren, wie Gott mir nahekommt. Im Gottesdienst "dient Gott mir" und teilt sich mir mit.

Erst danach beginnt mein "Gottes-Dienst" – und zwar dadurch, dass ich mir überlege, wem ich auf welche Weise im Alltag "dienen" kann. Ich kann mit meinen Begabungen und Fähigkeiten, anderen Menschen helfen – sei es im Beruf oder in meiner Freizeit. Es sollen und brauchen gar nicht die großen Dinge des Alltags sein, der kleine Blick, der kurze Augenblick, die helfende Hand – ein Dienst für den Moment wird zum Geschenk für mein Gegenüber.

Wer seine Begabung als "Dienst für andere einsetzt", wird spüren: Es macht demjenigen, der "dient"“ ebenso viel Freude wie demjenigen, dem "gedient" wird. Diese gute, wechselseitige Erfahrung wünsche ich Ihnen für den heutigen Tag.


Autor/Autorin

  • Klaus Elfert

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