Die Morgenandacht Gesegnet sein!

Birgit Hosselmann
Birgit Hosselmann

Die Morgenandacht Gesegnet sein!

Für jeden Tag Gottes Segen und einen Menschen, der ein Lächeln schenkt. Das wünscht Theologin Birgit Hosselmann allen Zuhörenden.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Ich bin auf einem Bauernhof groß geworden. Da meine Heimatstadt gut acht Kilometer von unserem Hof entfernt liegt, sind meine zwei Brüder und ich jeden Tag mit dem Bus zur Schule gefahren. 7.11 Uhr war – und ist auch heute noch – die Abfahrtszeit des Busses. Zu unserem Morgenritual gehörte der Abschied von unserer Mutter an der Haustür. Sie schaute nicht nur, ob wir den Bus gut erreichten, sondern nutzte den Moment an der obersten Treppenstufe, um ihre Kinder zu segnen. Ein kleines Kreuzzeichen auf die Stirn, dabei sagte sie: "Gott segne und beschütze dich." Meine Schulzeit liegt nun 30 Jahre zurück, aber dieses Ritual haben wir beibehalten. Wenn ich meine Eltern nun besuche, segnen wir uns zum Abschied gegenseitig.

Neu ist dabei nicht nur, dass mein Vater jetzt in diesen Segen einbezogen ist, sondern dass ich sie auch segne. Für mich ist das immer einer kurzer, ein inniger Moment – ein besonderer Moment, denn wir holen Gott in unsere Beziehung mit hinein. Wir vertrauen uns ihm gegenseitig an. Ich mag das Segnen. Ich mag es, dem anderen, etwas Gutes zuzusagen, ihn Gottes Liebe anzuvertrauen.

Wenn ich mit kleinen Gruppen oder mit Schulklassen Gottesdienst feiere, dann nutze ich die Möglichkeit des Segnens gerne: Ist die Gruppe klein und mir vertraut, fällt der Segen in der Regel persönlich und situationsbezogen aus. Ist die Gruppe groß, fällt der Segen anders aus: Entweder ist es dann ein kleiner Segenssatz mit einem Kreuzzeichen auf der Stirn – oder ich gehe durch die Kirche und segne die Gruppe großzügig mit dem Weihwasser. Das macht mir Freude, Riesenspaß.

Aber egal, welche Form ich wähle, das Ziel und der Sinn sind gleich: Ich wünsche dem anderen, dass sein, dass ihr Weg unter Gottes Schutz steht, dass Gott da ist und uns begleitet – auf seine Weise… und das merke ich im Alltag: Da hat etwas gut geklappt, was ich gar nicht so erwartet habe. Da löst sich ein Problem von selbst – da lächelt mir jemand zu. Und das wünsche ich Ihnen für heute und morgen – für jeden Tag: Gottes Segen! Und einen Menschen, der Ihnen heute ein Lächeln schenkt!


Autor/Autorin

  • Birgit Hosselmann

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