Die Morgenandacht Leuchten - 7 Wochen ohne Verzagtheit

Andrea Schneider
Andrea Schneider

Die Morgenandacht Leuchten - 7 Wochen ohne Verzagtheit

"Leuchten! 7 Wochen ohne Verzagtheit". Das ist das Motto der diesjährigen Fastenaktion der Evangelischen Kirche. Pastorin Andrea Schneider spricht heute ganz unverzagt über den Sinn dieses Mottos.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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"7 Wochen ohne Verzagtheit". Ein schöner Gedanke! Seit mehr als 35 Jahren lädt die Evangelische Fastenaktion "Sieben Wochen Ohne" ein zum Fasten. Und Millionen Menschen machen mit. Auch in diesem Jahr. Dabei geht es in dieser Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern nicht um den äußeren Verzicht zum Beispiel auf Süßigkeiten oder Alkohol. Die Aktion lädt ein zu einem "Fasten im Kopf": Es ist Zeit für eine Unterbrechung im eingefahrenen Trott! Halt an! Lass mal locker! Und lass dich locken zu einem anderen Blick – auf dich selbst, auf die Welt um dich herum, aufs Leben überhaupt. Das Motto der Fastenaktion 2023 lautet: "Leuchten! 7 Wochen ohne Verzagtheit". Es passt in unsere Zeit. Die Dunkelheit scheint übermächtig. Nicht zu verzagen in diesen vielfältigen Krisen – das fällt nicht leicht. Nicht den Mut zu verlieren, die Schönheit der Welt und des Lebens wahrzunehmen – dazu braucht es inneres Licht.


 "7 Wochen Ohne“ sind immer auch „7 Wochen Mit". Mit neuen Ein-Sichten und neuer Energie: Nicht auf das Dunkle starren, sondern schöne Licht-Momente erleben. Leuchtende Worte und Gedanken hören. Orientierende Zeichen sehen am Horizont. Selbst innerlich licht werden und helle Lebensfreude ausstrahlen. Es ist ein innerer Weg von Aschermittwoch bis Ostern, von der Verzagtheit zur Leuchtkraft. In dieser zweiten Fasten-Woche geht es um die Frage: Was macht mir Angst? Denn nur wenn ich mir meine Ängste und Sorgen bewusst mache, kann ich sie überwinden.

Der Bibeltext, der in dieser Woche anregen soll zum Nachdenken, ist die Geschichte vom schrecklichen Riesen Goliat, der dick gepanzert mit seinem scharfen Schwert und seinen  höhnischen Reden alle Welt in Angst und Schrecken versetzt – aber am Ende doch besiegt wird vom kleinen mutigen Hirtenjungen David und seiner Steinschleuder.
Die alte, fremdartige Geschichte ist nicht weit weg von unseren Erfahrungen heute: Unzählige Angst-Themen gibt es, für jeden und jede, die sich riesenhaft vor uns aufbauen und das Leben verschatten. Es lohnt sich, diese Ängste und Sorgen mal anzuschauen. Die möchtegerngroßen und die tatsächlich riesigen. Bei Licht besehen: Sind sie wirklich so unbesiegbar? Wir müssen nicht verzagen von den Goliats, die uns bedrohen. Sondern können unsere ganz persönlichen "Steinschleudern" suchen und dagegen ankämpfen. Dazu macht diese zweite Fastenwoche Mut.

Der Sonntag heute hat im Kirchenjahr den Namen "Reminiscere". Dieses lateinische Wort bedeutet: Erinnere dich! Es steht in einem Psalm, wo ein von schrecklichen Feinden bedrohter Mensch verzweifelt zu Gott betet: Erinnere dich doch an mich. Rette mich aus meiner Angst.
Und der Beter ist zuversichtlich: Gott ist barmherzig. Er wird sich an ihn erinnern. Er erhört Gebete. Die dunkle Angst, die Verzagtheit wird enden. Es kommt wieder Licht und Freude ins Leben. Darauf dürfen auch wir hoffen. Auch heute.

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