Unsere Buchtipps: Tag für Tag ein aktuelles Buch. Mal Krimi, mal Sachbuch, mal Erzählungen – auf jeden Fall lohnende Lektüre. Hier finden Sie die bibliographischen Angaben dazu:
Barbara Skarga: "Nach der Befreiung. Aufzeichnungen aus dem Gulag 1944 - 1956"
übersetzt von Bärbel Jänicke | 516 Seiten | Hoffmann und Campe Verlag | 28 Euro
Kurz vor Ende des Zweiten Weltrkriegs wird eine junge polnische Frau von der sowjetischen Armee festgenommen, sie wird tagelang verhört und dann für zehn Jahre in einem Gulag inhaftiert. So ist es der polnischen Philosophin Barbara Skarga ergangen. Welche Schrecken und unmenschliche Bedingungen sie in diesem Gulag erlebt hat, hat sie in ihrem Buch zusammengefasst.
Sendetermin: 19. April 2024
Mareike Fallwickl: "Und alle so still" (Sachbuch)
368 Seiten | Rowohlt Verlag | 23 Euro
Was passiert, wenn Frauen sich auf die Straße legen und sich verweigern? Mareike Fallwickl schreibt über die Kraft von Verweigerung, Streik und Solidarität. Die Botschaft des Romans ist der Zusammenhalt unter Frauen.
Sendetermin: 18. April 2024
A. J. Finn: "Der Mörder unter uns" (Kriminalroman)
übersetzt von Christoph Göhler | 528 Seiten | Blanvalet Verlag | 17 Euro
Der renommierte Krimischriftsteller Sebastian Trapp hat nur noch wenige Monate zu leben. Er engagiert die junge Autorin Nicky Hunter, um seine Memoiren zu verfassen. Sie ist ebenso fasziniert von Trapps Büchern, wie von der Tragödie seiner Familie. Dessen Ehefrau und Sohn sind seit 20 Jahren spurlos verschwunden. Bei ihren Recherchen stößt Nicky auf ein Netz aus dunklen Familiengeheimnissen. Dann geschieht ein Mord, eine weibliche Leiche treibt im Teich des Hauses. Das Buch endet mit einem dramatischen Finale.
Sendetermin: 14. April 2024
Salman Rushdie: "Knife. Gedanken nach einem Mordversuch" (Roman)
übersetzt von Bernhard Robben | 256 Seiten | Penguin Verlag | 25 Euro
Am 12. August 2022 griff ein damals 24-jähriger Attentäter den britisch-indischen Schriftsteller Salman Rushdie bei einer Literaturveranstaltung im US-Bundesstaat New York mit einem Messer an und verletzte ihn schwer. In seinem Buch verarbeitet Rushdie das Attentat, das ihm beinahe das Leben gekostet hätte. Die Folgen spürt er bis heute.
Sendetermin: 16. April 2024
Kafka: "Die Romane" – Der Verschollene, Der Prozess, Das Schluss (Hörbuch)
Digital only | 30 Std., 38 Min. | DAV Verlag | 30 Euro
Dunkle Entfremdung, absurde Kommunikationsprobleme, Bürokratie aus der Hölle – davon ist die Rede, wenn eine Geschichte "Kafkaesk" genannt wird. In diesem Frühling jährt sich der Todestag des Schriftstellers Franz Kafka zum 100. Mal. Es wundert nicht, dass sich die Bücher- und Hörbücherregale mit Kafka-Sammlungen füllen. Kafka-Interessierte haben im Kafka-Jahr 2024 die Qual der Wahl. Die Hörbuchschachtel "Romane" enthält drei posthum veröffentlichte Romanfragmente: "Der Verschollene", "Der Prozess" und "Das Schloss".
Sendetermin: 14. April 2024
Kurt Tallert: "Spur und Abweg" (Roman)
240 Seiten | Dumont Verlag | 24 Euro
In seinem autobiografische Debüt stellt sich der Kölner Rapper Kurt Tallert alias "Retrogott" der Verfolgungsgeschichte seiner Familie durch die Nazis – und beginnt, sich dabei immer besser selbst zu begreifen. Denn die Erfahrungen seiner Vorfahren, und ganz speziell die Erlebnisse seines Vaters Harry, stecken auch als Erbe in seinen Genen. Mit seinem Buch macht er nicht nur die Vergangenheit für uns gegenwärtig, sondern sensibilisiert auch für transgenerationale Traumata.
Sendetermin: 13. April 2024
Jane Gardam: "Gute Ratschläge" (Roman)
übersetzt von Monika Baark | 320 Seiten | Hanser Verlag | 25 Euro
Die Protagonistin Eliza schreibt Briefe mit zum Teil exzentrischen Ratschlägen an ihre Nachbarin, obwohl sie diese kaum kennt. Antwort bekommt sie nicht, was ihre Schreibwut eher noch anstachelt. Als ihr Mann sie verlässt, werden die Briefe immer wilder, mit Bekenntnissen einer zutiefst einsamen, in ihrem Leben gefangenen Frau. Ein lesenswerter Roman, komisch und tragisch zugleich.
Sendetermin: 12. April 2024
Ann-Helén Laestadius: "Die Zeit im Sommerlicht" (Roman)
M. Barth und D. Mißfeldt | 480 Seiten | Hoffmann und Campe Verlag | 26 Euro
Schweden in den 1950er Jahren: Der Roman schildert wie samische Kinder ins Internat der Nomadenschule gezwungen wurden, wo sie ihre Sprache nicht mehr sprechen durften und einen schwedische Namen bekamen. Die Hausmutter ist streng, Schläge gehörten zur Tagesordnung ebenso wie wie seelische Grausamkeit. Nur die Betreuerin Anna hat ein Herz für die traumatisierten Kinder.
Sendetermin: 10. April 2024
Mathijs Deen: "Der Retter" (Kriminalroman)
übersetzt von Andreas Ecke | 384 Seiten | Mare Verlag | 23 Euro
Es ist der dritte Fall für den charismatischen Kommissar Liewe Cupido, der auch "Der Holländer" genannt wird. An Englands Küste wird eine Leiche gefunden. Die Rettungsweste des Toten stammt von der "Pollux", ein deutscher Seeschlepper, der in den 1990ern versunken ist. Alle Besatzungsmitglieder konnten damals gerettet werden – bis auf den Kapitän. Die Ermittlungen laufen. Bei den Protokollen und den aktuellen Aussagen der Seenotretter gibt es Ungereimtheiten. Und Cupido, der selbst einer Fischerfamilie angehört, ist in diesem Fall persönlich betroffen.
Sendetermin: 10. April 2024
Kafka: "Die Romane" – Der Verschollene, Der Prozess, Das Schluss (Hörbuch)
Digital only | 30 Std., 38 Min. | DAV Verlag | 30 Euro
Dunkle Entfremdung, absurde Kommunikationsprobleme, Bürokratie aus der Hölle – davon ist die Rede, wenn eine Geschichte "Kafkaesk" genannt wird. In diesem Frühling jährt sich der Todestag des Schriftstellers Franz Kafka zum 100. Mal. Es wundert nicht, dass sich die Bücher- und Hörbücherregale mit Kafka-Sammlungen füllen. Kafka-Interessierte haben im Kafka-Jahr 2024 die Qual der Wahl. Die Hörbuchschachtel "Romane" enthält drei posthum veröffentlichte Romanfragmente: "Der Verschollene", "Der Prozess" und "Das Schloss".
Sendetermin: 14. April 2024
Jakob Augstein: "Die Farbe des Feuers" (Roman)
352 Seiten | Aufbau Verlag | 24 Euro
Der Roman spielt in der südlichen Provence. Es geht um eine Geschichte rund um eine fragwürdige Hochzeit. Rebecca, die aus einem vornehmen Haus stammt, heiratet den adligen Gabriel. Aber eigentlich sind Rebecca und Swann verliebt. Auch der Gärtner Sami ist Rebecca zugetan. Jakob Augsteins zweiter Roman lebt von seinen gut gezeichneten Figuren. Sie sind spannend und voller Widersprüche. Ein Familien- und Gesellschaftsroman
Sendetermin: 8. April 2024
Fien Veldman: "Xerox" (Hörbuch)
Digital only | ungekürzte Lesung 370 Minuten | Speak low Verlag | 23 Euro
Fien Veldmann ist eine Autorin aus den Niederlanden, die bisher vor allem journalistische Texte und Essays veröffentlicht hat. Jetzt hat sie auch einen Roman geschrieben: "Xerox", darin geht es um eine junge Frau, die versucht, sich in der täglichen Tristesse eines modernen Bürojobs zurecht zu finden – und dabei ziemlich eigenwillige Wege geht. Das Hörbuch wird gelesen von Maria Wördemann.
Sendetermin: 7. April 2024
Carolin Emcke: "Was wahr ist" (Sachbuch)
124 Seiten | Wallstein Verlag | 20 Euro
Die global eskalierende Gewalt und die Klimakatastrophe gehören zu den aktuell größten Herausforderung, die uns alle bedrohen. In ihrem Buch macht sich die Philosophin und Autorin Carolin Emcke Gedanken zu den Themen Gewalt, Klimakrise und Wahrheit.
Sendetermin: 6. April 2024
Percival Everett: "James" (Roman)
Nikolaus Stingl | 336 Seiten | Hanser Verlag | 26 Euro
In diesem Roman wird Mark Twains Klassiker "Huckleberry Finn" ganz neu erzählt. Percival Everett eignet sich Jim an, dem Begleiter von Huck. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive des Sklaven. Jim hat einen Alltag, eine Familie. Die derbe Sprache ist sein Tarnmantel. Wenn keine Weißen in der Nähe sind, liest er Søren Kierkegaard und John Locke. Es sind Überlebensstrategien gegen den täglichen Rassismus. Jim flieht aus dem kleinen Nest Hannibal, als er erfährt, dass er verkauft werden soll. Er würde sonst seine Familie nie wiedersehen. Von dieser Flucht erzählt der Roman.
Sendetermin: 5. April 2024
Albert Ehrenstein: "Räuber und Soldaten" (Roman)
262 Seiten | Friedenauer Presse Verlag | 24 Euro
Das Buch "Räuber und Soldaten" erinnert an das gleichnamige Spiel, und hat auch inhaltlich Ähnlichkeiten. Es wurde bereits 1927 veröffentlicht. Nun gibt es eine Neuauflage. Wir folgen dem abenteuerlichen Weg des Protagonisten Wu Sung, ein rustikaler Held, der nie um eine List verlegen ist. Nach vielen überstandenen Extremsituationen kommt es zu einer Art buddhistischen Aussöhnung mit der Welt.
Sendetermin: 4. April 2024
Karina Urbach: "Das Haus am Gordon Place" (Kriminalroman)
384 Seiten | Limes Verlag | 18 Euro
In der Wohnung des Historikers Hunt wird ein Toter aufgefunden, es ist sein Nachbar. Kurz darauf schaltet sich der Geheimdienst ein. Es geht nicht nur um den Mord, sondern auch um Hunts Verbindung zur MI6-Agentin Daphne Parson. Denn das Haus am Gordon Place und seine Bewohnerinnen und Bewohner sind tief in ein Geheimnis verwickelt, das bis ins Jahr 1948 zurückreicht. Der Roman beruht auf historischen Fakten, zum Beispiel hat es die Agentin Daphne Parson und auch den Spionagetunnel in Wien wirklich gegeben. Ein spannender Spionageroman in Kombination mit einer kleinen Liebesgeschichte.
Sendetermin: 3. April 2024
Pedro Almodóvar: "Der letzte Traum" (Roman)
übersetzt von Angelica Ammar | 224 Seiten | Fischer Verlag | 24 Euro
Pedro Almodóvar gehört zu den wichtigsten Filmemachern unserer Zeit. Jetzt ist er mit zwölf Erzählungen unter die Autoren gegangen. Seine Geschichten handeln von Paradiesvögeln und inbrünstigen Sängerinnen, von Schicksalsschlägen und radikalen Zäsuren, sie verhandeln die Abgründe und die Schönheit des Lebens. Es ist eine Art Biografie, die die Lebensthemen des Filmemachers offenlegt: Befreiung und Liebe.
Sendetermin: 1. April 2024
Georg Forster: "Reise um die Welt" (Hörbuch)
7 Std., 53 Min. | Der Audio Verlag | 15 Euro
Mit 17 Jahren begibt sich der deutsche Naturforscher Georg Forster als Zeichner und wissenschaftlicher Assistent Ende des 18. Jahrhunderts auf die Reise seines Lebens. Eine Weltumseglung im Geleit von James Cook. Forsters Reisebericht wird 1777 veröffentlicht und macht den jungen Universalgelehrten zu einer hochgeachteten Figur seiner Zeit – selbst Goethe bewundert die Bildsprache des Zeichners. Frank Arnold, verleiht dem 250 Jahre alten Reisebericht eine besondere Lebendigkeit.
Sendetermin: 30. März 2024
Frank Witzel: "Meine Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts" (Roman)
229 Seiten | Matthes und Seitz Verlag | 24 Euro
Frank Witzel hat sich auf die Suche nach vergessenen oder unbekannten Schriftstellerinnen und Schriftstellern begeben und erstaunliche Entdeckungen gemacht. Herausgekommen sind über hundert Werke, von denen er in seinem neuen Buch berichtet. Es sind Schriften von Erfolglosen, Besessenen, Gescheiterten und völlig unbekannten Autoren. Aber aufgepasst: Die Texte dieser vergessener Autoren stammen nicht aus Antiquariaten oder Haushaltsauflösungen, wie uns der Erzähler mehrmals glauben machen will, sondern aus Witzels eigenem Schreibarchiv.
Sendetermin: 28. März 2024
Ulf Kvensler: "Der Ausflug" (Kriminalroman)
übersetzt von Sabine Thiele | 464 Seiten | Penguin Verlag | 17 Euro
Zwei Paare: Anna, Henrik, Milena und Jakob, wollen eine Wanderung durch die eindrucksvolle Landschaft Nordschwedens unternehmen. Auf Wunsch von Jakob verlassen sie die ursprünglich geplante Route. Er stiftet die Gruppe zu immer weiteren, gefährlicheren Herausforderungen an. Die Wanderroute wird immer abenteuerlicher, das Wetter schlechter und die Stimmung innerhalb der Gruppe kippt. Ein brutaler Kampf ums Überleben beginnt.
Sendetermin: 27. März 2024
Olga Ravn: "Meine Arbeit" (Roman)
übersetzt von Alexander Sitzmann und Clara Sondermann | 459 Seiten | März Verlag | 29 Euro
Anna, Schriftstellerin, verliert nach der Geburt ihres Sohnes ihren Platz in der Welt. Sie lebt mit Aksel in Stockholm. Schnell fällt das Paar gegen seinen erklärten Willen in überkommen geglaubte Geschlechterrollen. Anna hat neben dem Muttersein kaum noch Energie. Sie verfällt dem Lesen von Online-Artikeln und Online-Shopping. Ihre Beziehung droht daran zu zerbrechen. Eine lesenswerte Auseinandersetzung mit den Themen Mutterschaft, Care-Arbeit, Künstlerinnendasein und existenzieller Angst.
Sendetermin: 26. März 2024
Lisa Weeda: "Tanz, tanz, Revolution" (Roman)
übersetzt von Birgit Erdmann | 176 Seiten | Kanon Verlag | 22 Euro
Der Roman ist voller mythologischer Fäden, die miteinander verwoben werden: Eine Dorfälteste, die den Fabeltanz weitergibt, mit dem Leichen zum Leben erweckt werden, ein Wesen, das durch den Totennebel wandert und die Wiedergeburt vorbereitet. Weil solche hoffnungsvollen Erzählungen in die Gegenwart geholt werden, entsteht der Eindruck, irgendwo könnte so etwas tatsächlich schon mal passiert sein. Die niederländische Schriftstellerin fordert uns mit ihrer Geschichte über Baba Yara, die mit ihrem Tanz Menschen zum Leben erwecken kann, auf, für den Frieden in Bewegung zu bleiben.
Sendetermin: 25. März 2024
Mathias Enard: "Tanz des Verrats" (Roman)
übersetzt von Holger Fock, Sabine Müller | 256 Seiten | Hanser Verlag | 25 Euro
Der französiche Schriftsteller verknüpft zwei sehr verschiedene Romane in einem. Seine Themen sind Widerstand, Liebe, Verrat und der Trost der Mathematik. Im ersten Teil geht es um Menschen im Krieg. Im Mittelpunkt steht ein desertierten Kriegsverbrecher und eine verletzte Frau, beide auf der Flucht. In der anderen Geschichte geht es um einen großen deutschen Mathematiker, der im KZ die "Ettersberger Vermutungen", mathematische Formeln und poetische Notizen, entwickelte.
Sendetermin: 23. März 2024
Dani Shapiro: "Leuchtfeuer" (Roman)
übersetzt von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann | 288 Seiten | Hanserblau | 23 Euro
Eine amerikanische Bilderbuchfamilie und ein verheerender Autounfall, der ihr Leben für immer verändert: Nicht Tochter Sarah saß 1985 am Steuer, sondern ihr 15-jähriger Bruder Theo. Dabei kam die Nachbarstochter Misty ums Leben, doch die Familie schweigt darüber, wie es wirklich war und zerbricht fast daran. Fast 15 Jahre lag das Manuskript im Schrank, bis die Autorin und Podcasterin Dani Shapiro es wiederentdeckte. Entstanden ist ein berührender Roman, der in den USA zum Megaseller wurde und bereits mehrere Preise erhielt.
Sendetermin: 22. März 2024
Barbi Markovic: "Minihorror" (Roman)
192 Seiten | Residenz Verlag | 24 Euro
Im Mittelpunkt steht der städtische Alltag des jungen Paares Mini und Miki, die sich bemühen, alles richtig zu machen. Dennoch begegnen sie kleinen und größeren Katastrophen und Zumutungen, zum Beispiel dem Horror des perfekten Familienfrühstücks, Mobbing am Arbeitsplatz oder einen gescheiterten Urlaub. Es sind unterhaltsame, skurrile Geschichten – witzig und abgründig erzählt.
Sendetermin: 21. März 2024
Jussi Adler-Olsen: "Verraten" (Kriminalroman)
übersetzt von Hannes Thiess | 608 Seiten | DTV Verlag | 27 Euro
Es ist der zehnte Band um Carl Mørck und dessen Team vom Sonderdezernat Q bei der Kopenhagener Polizei – und damit das Serien-Finale. Es geht in diesem letzen Fall wieder ans Eingemachte: ein Netz aus Lügen, Geheimnissen und Mord. Carl Mørck wird von einem alten Fall wieder eingeholt, er gerät selber unter Mordverdacht, kommt ins Gefängnis und muss dort um sein Leben bangen. Von seiner Kopenhagener Dienststelle erhält er keine Unterstützung. Sein Team um Assad, muss im Keller verborgen ermitteln. Und das ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend.
Sendetermin: 20. März 2024
Bernardine Evaristo: "Zuleika" (Vers-Roman)
übersetzt von Tanja Handels | 264 Seiten | Klett-Cotta Verlag | 25 Euro
Statt wie sonst politisch engagierte Literatur im Hier und Jetzt zu schreiben, geht die Autorin diesmal weit zurück in der Zeit. Es geht um ein Schwarzes Mädchen in London – zur Zeit des Römischen Reichs. Zuleika ist aus dem Sudan zugewandert und wird im Alter von elf Jahren an einen Römer verkauft. Aber sie ist widerspenstig und geht trotzdem ihren eigenen Weg.
Sendetermin: 19. März 2024
Kevin Hobbs, Artur Cisar-Erlach: "Pflanzen essen" (Sachbuch)
übersetzt von Alexandra Titze-Grabec, illustriert von Katie Kulla | 208 Seiten | Verlag Antje Kunstmann | 32 Euro
Von den rund 400.000 Pflanzenarten nutzen wir hauptsächlich Weizen, Reis und Mais für unsere Ernährung. Das schadet der Erde und letztlich auch uns, sagen der Gärtner Kevin Hobbs und der Waldökologe Artur Cisar-Erlach. In ihrem reich illustrierten Buch stellen sie daher 70 weitere Pflanzen vor, die dabei helfen könnten, einer globalen Ernährungskrise wirksam und klimafreundlich zu begegnen.
Sendetermin: 18. März 2024
Paul Murray: "Der Stich der Biene" (Roman)
übersetzt von Wolfgang Müller | 700 Seiten | Kunstmann Verlag | 30 Euro
Es geht um den Niedergang einer neureichen, irischen Familie, die in einer Kleinstadt Autohäuser betreibt. Der Roman spielt zur Zeit der Finanzkrise. In der Geschichte wird die Finanzkrise zur Familienkrise. Murray beschreibt die Innenwelten seiner Figuren einfühlsam. In Rückblenden auf die Vergangenheit werden tragische Abgründe erzählt: ein tödlicher Unfall und immer wieder Gewalt, physische und psychische. Er behandelt aktuelle Themen, wie Klimawandel, Geschlechter-Identität, Verschwörungstheorien, aber auch große zeitlose Themen wie Liebe und Tod, Treue und Lebenslügen, Zivilisation und Barbarei. Ein fesselndes Buch.
Sendetermin: 17. März 2024
Didier Eribon: "Eine Arbeiterin" (biografisches Essay)
übersetzt von Sonja Finck | 272 Seiten | Suhrkamp | 25 Euro
In seinem neuen Buch "Eine Arbeiterin. Leben, Alter und Sterben" schreibt der berühmte Soziologe Didier Eribon über ein typisches Schicksal aus der französischen Arbeiterklasse und den Umgang mit armen Alten. Als Beispiel dient ihm seine eigene Mutter. Sie führte ein hartes, entbehrungsreiches Leben als Putzfrau und stirbt einsam mit 87 Jahren, kurz nachdem sie unfreiwillig in ein öffentliches Pflegeheim ziehen musste. Didiers Buch ist somit nicht nur eine Biografie, sondern auch eine sozialpolitische Anklage.
Sendetermin: 16. März 2024
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