Im Porträt Max Giermann: Meister der Parodie, Weinliebhaber und Maler

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Porträt von Max Giermann
Max Giermann begann als Schüler mit Clownerie und Straßentheater. Bild: Michael Imhof

Karl Lagerfeld, Robert Habeck, Klaus Kinski – sie alle imitiert Max Giermann brilliant. Dabei möchte er weder auf seine parodistischen Nummern festgelegt werden, noch will er sie auf Knopfdruck abliefern müssen. Denn der gebürtige Freiburger kann noch viel mehr.

Porträt von Max Giermann

Gesprächszeit Wie Max Giermann Robert Habeck womöglich das Nuscheln abgewöhnte

Max Giermann ist König der Parodien. Ab Ende Januar 2024 ist er mit der Kinderbuch-Verfilmung "Die Chaosschwestern und Pinguin Paul" im Kino zu sehen.

Bild: Michael Imhof

Max Giermann ist diplomierter Schauspieler. Eigentlich wollte er immer auf die Theaterbühne, und nicht zum Fernsehen. Sein Handwerk hat er in den Neunziger Jahren an der renommierten Ernst Busch-Schauspielschule in Berlin gelernt.

Das ist wie ein Schreiner, der einen Tisch baut.

Sagt Max Giermann über die Gestaltung seiner Rollen.

Und wenn er sich für viele Satireformate im Fernsehen in Politiker wie Jens Spahn verwandelt, dann hat das für ihn nichts mit Zauberei zu tun, sondern mit guter Vorbereitung und präzisen handwerklichen Fähigkeiten. "Das ist wie ein Schreiner, der einen Tisch baut", beschreibt er seine Arbeit. "Es hat was mit Handwerk zu tun. Und wenn man das nachher nicht mehr sieht, sondern wenn es total lebendig wirkt, dann ist es halt gelungen."

Filmdreh mit echtem Pinguin

Sich mit den Figuren, die er spielt, intensiv zu beschäftigen, sie sich akribisch zu erarbeiten, das gehört für Max Gierman dazu. Auch für die Rolle des verpeilten, Kaugummi kauenden und lispelnden Magiers Marc im neuen Kino-Familienfilm "Die Chaosschwestern und Pinguin Paul" hatte er sich einiges überlegt: "Wie man das dann anlegt, ob man der Figur noch einen Akzent verpasst, oder in dem Fall das Lispeln, das bespricht man dann mit der Regie. (…) Das ist ja auch eine lustige Figur, ein lustiger Side-Kick, und das mit dem Kaugummikauen, das war eigentlich meine beste Idee bislang. Das spielt sich dann fast von selber."

Der Chester ist ein kleines Phänomen, weil: der liebt Menschen! Der ist eine richtig kleine Rampensau gewesen.

Max Giermann über Humboldtpinguin Chester - dem eigentlichen Star am Film-Set

Die Geschichte: Marc will mit seiner Partnerin Mary den Pinguin Paul entführen. Das abgehalfterte Magierduo hofft nämlich mit Pauls Hilfe auf einen Neustart in Las Vegas. Denn der Pinguin hat als ehemaliges Zirkustier auch ein paar Tanznummern drauf. Gedreht wurde mit einem echten Pinguin. Chester wurde von einer Tiertrainerin betreut und wurde der Star am Set. "Der Chester ist ein kleines Phänomen, weil: der liebt Menschen! Der ist eine richtig kleine Rampensau gewesen. Und das ist natürlich eine neue Erfahrung gewesen, mit so einem possierlichen kleinen, etwas nach Fisch riechenden Tier zu drehen", erzählt Max Giermann, der schon bei Hunden eher zurückhaltend ist.

Zurück in den Weinberg

Kinderfilme zu drehen, liebt Max Giermann besonders. In seiner Kindheit legte er den Zeichenstift kaum aus der Hand. Und auch heute malt und zeichnet er, wann immer er dazu kommt. Gerade findet er aber nur sehr wenig Zeit dafür, denn er sitzt auf gepackten Umzugskartons. Nachdem Köln lange sein Lebensmittelpunkt war, geht es nun zurück in seine Heimatstadt Freiburg.

Es ist auch anstrengend, aber es ist auch ein toller Ausgleich zu meinem Medienschaffen.

Max Giermann über sein Weinbau-Projekt

Und von hier ist es dann auch nicht weit zum Markgräflerland, wo er ab sofort verstärkt seiner neuen Leidenschaft nachgehen will: dem Weinmachen! Aus der Idee, eine alte badische Rebsorte bekannter zu machen, wurde ein richtiges Weinbau-Projekt: "Das macht unheimlich Spaß. Es ist auch viel Arbeit, es ist auch anstrengend, aber es ist auch ein toller Ausgleich zu meinem Medienschaffen, sage ich mal."

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Gesprächszeit, 19. Januar 2024, 18:05 Uhr

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