Im Porträt Wie DJ-Urgestein Jörg Gebauer aus Fischerhude zum "Partyretter" wurde
Standdatum: 22. April 2022.

Das DJ-sein ist seine Berufung. Seit vier Jahrzehnten bringt Jörg Gebauer die Tanzflächen in und um Bremen zum Kochen – und das Partyvolk liebt und schätzt ihn dafür.
Gesprächszeit "Es beglückt mich, wenn viele Leute tanzen" - Jörg Gebauer
Der Fischerhuder Jörg Gebauer ist seit 40 Jahren ein fester Bestandteil der Partyszene in Bremen und umzu. Für seine Partys in Worpswede, Oldenburg oder Hamburg hat Gebauer immer ein vielseitiges Musikprogramm dabei.
Es geht darum, einen Gegenpol zum Tagleben zu schaffen, sich auszuleben, über die Stränge zu schlagen.
Jörg Gebauer über die Faszination Party
Jörg Gebauer "liest" sein Publikum, so hält er die Tanzfläche voll. Er ist offen für Musikwünsche und hat keine Angst vor einem leeren Dancefloor, der eigentlich der Alptraum eines jeden DJs ist. Doch Gebauer baut auf seine Erfahrung und sein reiches Repertoire, auch wenn es manchmal schwer ist, Menschen zu bewegen. "Dann muss man ein Stück weit Abstriche machen", sagt er dazu – und am Ende kriegt der "Partyretter" sie dann doch.
"Mein Leben als DJ"
Auf rund 1.500 Veranstaltungen hat Jörg Gebauer schon als DJ gearbeitet. Er hat sie selbst organisiert, er hat auf Privatpartys und Hochzeiten aufgelegt und so sein Geld verdient. Er liebt Vinylplatten, doch am Set schätzt er sein Laptop: "Ich bin heilfroh, dass die Nadel nicht mehr springt." Zeitweilig war der DJ auch Plattenladen- und Labelbesitzer, denn ein ganz "normaler" Job kam für ihn nie in Frage, sagt er. "Ich habe es immer als großes Privileg empfunden, meine Kinder aufwachsen zu sehen."
Nun hat Gebauer ein Buch verfasst. Die Corona-Pause bot ihm Zeit und Muße, seine Musikerlebnisse festzuhalten. In "Mein Leben als DJ" erzählt er Partygeschichten, aber auch Reiseanekdoten aus kuriosen Plattenläden auf der ganzen Welt. "Ich bin einfach so ein Eichhörnchen – oder wie ich das im Buch nenne: 'Perlentaucher' – und ständig auf der Suche nach neuen Ideen und neuen Klängen."
Wie Corona das Nachtleben veränderte
Corona habe das Nachtleben verändert, meint Gebauer. Zwar sei die Lust am Tanzen ungebrochen, doch die langen Nächte seien vorbei. "Die Leute kommen und tanzen gleich los. Da war früher eine viel größere Anlaufzeit", sagt der 62-Jährige. Seine letzte Party ist noch lange nicht in Sicht: "Ich versuche, jede Party, jeden Samstag zu einem Höhepunkt meiner Laufbahn zu machen."
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Gesprächszeit, 22. April 2022, 18:05 Uhr