Im Porträt Darum hat Worpswede Schauspieler Florian Lukas verzaubert

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Porträt von Florian Lukas
Nach der Wende bekam er seine erste Rolle, dann kletterte er die Schauspielleiter hoch: Florian Lukas Bild: players agentur management | Jan Rickers

Mit "Goodbye, Lenin!" gelang Florian Lukas der Durchbruch. Erst dann gestand er sich den Satz zu: "Ja, ich bin Schauspieler." In über 100 Film- und Fernsehproduktionen hat Lukas inzwischen mitgewirkt. Für seinen jüngsten Film hat er in Worpswede gedreht. Ab dem 12. Mai 2022 ist Florian Lukas im Kinofilm "Heinrich Vogeler – Aus dem Leben eines Träumers" zu sehen.

Porträt von Florian Lukas

"Ich liebe diese Künstler" – Florian Lukas

Für seinen jüngsten Film hat Schauspieler Florian Lukas im Künstlerdorf Worpswede gedreht. Er ist in "Heinrich Vogeler – Aus dem Leben eines Träumers" zu sehen.

Bild: players agentur management | Jan Rickers

In der Dokufiction über Heinricht Vogeler zeigt Florian Lukas den Worpsweder Künstler in all' seinen Facetten: Vogeler als Architekt des "Barkenhoffs", der zum Treffpunkt der Worpsweder Künstlerkolonie wurde. Als Freund von Rainer Maria Rilke, als Ehemann und Vater, als Jugendstil-Maler und Liebling des Bürgertums. Vogeler als Förderer von Paula Modersohn-Becker, als Soldat im Ersten Weltkrieg und schließlich als Kommunist und Idealist, der an den "neuen Menschen" glaubt und nach Moskau geht, um eine neue Gesellschaft aufzubauen. Dort wurde der Träumer Vogeler zum Dissident: "Er wendete sich dem Kommunismus zu, einer weiteren Träumerei. Und der ist er dann bis zum Schluss seines Lebens – obwohl er elendig in Kasachstan, in der Verbannung, in einem Kolchose-Krankenzimmer, zu Grunde ging – treu geblieben", beschreibt Florian Lukas den Mann, den er im Film verkörpert.

Wenn man den Vogeler spielt in Worpswede, dann öffnen sich zauberhafterweise alle Türen.

Florian Lukas über seine Freude in Worpswede drehen zu dürfen
Florian Lukas als Heinrich Vogeler im Film "Heinrich Vogeler - Aus dem Leben eines Träumers"
Florian Lukas spielt "Vogeler". Der Film startet am 12. Mai 2022 in den deutschen Kinos. Bild: Benjamin Eichler

Worpswede war Florian Lukas schon lange ein Begriff, auch bevor er das Rollen-Angebot für "Vogeler" bekommen hatte. Er ist kunstinteressiert und plant gern Museenbesuche ein, wenn er unterwegs ist. Zur Vorbereitung auf die Rolle hat er sich intensiv mit dem Künstlerdorf Worpswede und mit Heinrich Vogeler beschäftigt: "Ich habe eine ganze Pyramide von Büchern in die Hand gedrückt bekommen beim ersten Orientierungstreffen zu diesem Projekt." Wenige Tage vor den eigentlichen Dreharbeiten hatte er das Glück, dass schon für einen Vorbereitungsdreh in dem Künstlerdorf zu sein. Lukas ließ sich durch den Barkenhoff führen und knüpfte intensive Kontakte: "Wenn man den Vogeler spielt in Worpswede, dann öffnen sich zauberhafterweise alle Türen."

Ich musste erst den Deutschen Filmpreis für 'Good Bye Lenin' in der Hand halten, um sagen zu können: das ist mein Beruf.

Florian Lukas über die ersten Jahre, wo er sich nicht Schauspieler nennen mochte

Florian Lukas ist 1973 in Ost-Berlin zur Welt gekommen. Schauspieler wollte er gar nicht unbedingt werden, der Beruf hat ihn gefunden, erzählt er: "Ich hatte nie das Ziel. Ich hatte immer Lust, das zu probieren. Und ich wollte wissen, ob ich das kann. Ob ich das vielleicht sogar besser kann als die deutschen Schauspieler, die ich im Fernsehen gesehen habe." Lukas stand im DDR-Rundfunk häufig im Hörspielstudio, spielte im Schultheater und bekam 1990 seine erste Filmrolle. Die Wendezeit war auch für ihn eine Zeit des Aufbruchs. Mit der Schauspielschule stand er allerdings auf Kriegsfuß, was nicht weiter schlimm war, denn er machte auch ohne Ausbildung seinen Weg. Er spielte Theater im "Berliner Ensemble" und er hatte immer genügend Rollenangebote für Film und Fernsehen, so dass er als junger Mann davon leben konnte: "Aber ich musste erst dreißig werden und den Deutschen Filmpreis für 'Good Bye Lenin' in der Hand halten, um sagen zu können: das ist mein Beruf."

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Gesprächszeit, 12. Mai 2022, 18:05 Uhr

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Der Vormittag mit Britta Lumma

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