Im Porträt Nach der Rente in die Zukunft abgebogen: Claus Kleber

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Claus Kleber
Moderierte bis Dezember 2021 das "Heute-Journal" im ZDF: Claus Kleber. Bild: ZDF | Klaus Wedding

Claus Kleber hat 2977 Heute-Journal-Sendungen im ZDF moderiert, bevor im vergangenen Dezember Schluss für den Anchorman der Nachrichtensendung war. Jetzt ist der 66-Jährige mit seiner Dokumentation "Utopia. Irre Visionen in Silicon Valley" zurück im Fernsehen.

Claus Kleber

"Das hat mich fasziniert und erschreckt" – Claus Kleber

2977 Heute-Journal-Sendungen hat Claus Kleber bis Dezember im ZDF moderiert. Nun ist seine neue Dokumentation über das Silicon Valley im Fernsehen zu sehen.

Bild: ZDF | Klaus Wedding

Nach 19 Jahren beim ZDF ist Claus Kleber Ende 2021 in Rente gegangen. So ganz frei hat er den Kopf von seiner Zeit als Korrespondent, Moderator und Dokumentarfilmemacher aber auch nach mehr als einem halben Jahr Ruhestand nicht: "'I didn't get it out of my system yet' – würden meine amerikanischen Freunde sagen. Ich bin zu tief eingespurt!"

Das Internet permanent im Kopf

Kleber hat in den letzten Jahren mehrere Dokumentationen gedreht: über Atomwaffen, über den Hunger auf der Welt, und über den Klimawandel. 2016 hat er sich – zusammen mit seiner Kollegin Angela Anderson – mit den Entwicklungen beschäftigt, die im Silicon Valley entstehen. Daran knüpft er nun mit einer neuen ZDF-Reportage an: "Utopia – Irre Visionen in Silicon Valley". "Da sind Dinge in der Mache und auch schon erstaunlich weit, die man sich nicht vorstellen kann", so Kleber. "Dass man menschliche Gehirne miteinander verdrahtet, dass wir das Internet permanent im Kopf haben."

In Metaverse taucht man ein wie in einen Swimmingpool!

Claus Kleber über die Vision von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg
Utopia: Irre Visionen in Silicon Valley": Han Zhang, auf einem Tisch Tisch sitzend, im Gespräch mit Claus Kleber und Angela Anderson.
Han Zhang (l.), Ingenieur und ehemaliger Mitarbeiter im Elon-Musk-Team, im Gespräch mit Claus Kleber über Utopien und Dystopien. Bild: ZDF | Alexander Pohl

Wieder hat Claus Kleber mit Menschen gesprochen, die High-Tech-Zukunftsprojekte entwickeln, die uns jetzt noch unvorstellbar erscheinen. Er hat Erfinder, Ingenieure und Genies getroffen. Und Menschen, die nah dran sind an visionären Unternehmern wie Elon Musk oder Mark Zuckerberg, der das World Wide Web mit seinem "Metaverse" noch einmal neu erfinden will, erzählt Journalist Kleber: "In Metaverse taucht man ein wie in einen Swimmingpool!"

Journalist statt Pilot oder Astronaut

Auch Kritiker, wie die Facebook-Whistleblowerin Frances Haughan, die Zuckerbergs skrupelloses Geschäftsmodell angeprangert hat, kommen zu Wort. Und die Vizepräsidenten der EU-Kommission Margrethe Vestager, die als Ressortchefin für Digitales den Algorithmen-Allmachtsphantasien einen Riegel von politischer Seite vorschieben will. Claus Kleber ist gleichermaßen fasziniert und beunruhigt von dem, was in der kalifornischen digitalen Ideenschmiede gerade alles passiert.

Ich will weiterhin das machen, weswegen ich Journalist geworden bin: Rausgehen in die Welt und davon erzählen.

Claus Kleber über seinen Antrieb

Begeisterung für Visionäres hatte er dabei schon als Kind, weil sein Vater in der Raumfahrtforschung gearbeitet hat. Die Mondlandung 1969 hat der 14-Jährige im Fernsehen verfolgen können, in einem Hotelzimmer in Tirol. Sein Traumberuf? Pilot oder Astronaut. Stattdessen wurde er Journalist. In diesem Job hat er es ganz nach oben gebracht. "Jetzt muss ich erst mal durchschnaufen – aber ich will weiterhin das machen, weswegen ich Journalist geworden bin: Rausgehen in die Welt, wichtige Dinge erleben und zeigen und nach Hause zurückkommen und davon erzählen."

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Gesprächszeit, 19. Juli 2022, 18:05 Uhr

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