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In der Ausstellung Farben zum Staunen: "Metablau und Gestautes Grün"

ein Fest für die Augen

Autorinnen und Autoren

  • Gerhard Snitjer
  • Martina Raake
Gemälde: Ernst Wilhelm Nay, Metablau (Rot-Ultramarin), 1972, Farbserigrafie nach einem Ölgemälde von 1967, 130 x 120 cm, Kunstsammlungen Chemnitz, Grafiksammlung Brigitte und Hans Robert Thomas
Ernst Wilhelm Nay, Metablau (Rot-Ultramarin), 1972, Farbserigrafie nach einem Ölgemälde von 1967. Bild: VG Bildkunst | Kunstsammlungen Chemnitz/Frank Krüger

Viel Farbe und große Namen – Werke von Künstlern wie Max Beckmann, Georges Braque, Piero Dorazio, Günter Fruhtrunk, David Hockney, Joan Miró, Antoni Tàpies, Günther Uecker und Andy Warhol – das alles zeigt die neue Ausstellung "Metablau und Gestautes Grün" im Augusteum in Oldenburg.

Um was geht es in der Ausstellung?

Es ist ein Fest für die Augen. Alle Werke dieser Ausstellung sind groß und vielfältig und leuchtend. Rainer Stamm, der Direktor des Oldenburger Museums für Kunst und Kulturgeschichte, zu dem das Augusteum gehört, kommt darüber ins Schwärmen. "Farben! Man sieht hier Farben! Also, es ist eine Farbfreude, die wir selten so rein, so kraftvoll hier im Augusteum haben. Das liegt natürlich auch an diesen modernen Drucktechniken, Siebdrucken, an der mutigen Gestaltung, an den modernen Positionen, die wir hier zeigen". Künstler wie Victor Vasarely oder Piero Dorazio bedienten sich der Farbpalette und druckten mit kraftvollen Farben.

Gemälde: Piero Dorazio, Amici Colori VI, 2002, Farbserigrafie, 71 x 91 cm
Piero Dorazio, Amici Colori VI, 2002, Farbserigrafie, 71 x 91 cm, Kunstsammlungen Chemnitz, Grafiksammlung Brigitte und Hans Robert Thomas Bild: VG Bildkunst | Kunstsammlungen Chemnitz/Frank Krüger

Fast 50 Jahre lang haben Brigitte und Hans Robert Thomas Kunstwerke gesammelt. Zu Anfang waren das Arbeiten der Moderne, darunter Werke von Marc Chagall, Pablo Picasso und Max Beckmann. Durch die Beschäftigung mit modernen Drucktechniken konzentrierte sich die künstlerische Sammel-Leidenschaft mehr und mehr auf die Druckgrafik. Einen Querschnitt durch die umfangreiche Sammlung des Ehepaars Thomas zeigt das Oldenburger Augusteum.

Was gibt es zu sehen?

Gemälde: Günter Fruhtrunk, Gestautes Grün, Mitte der 1960er Jahre, Kunstsammlungen Chemnitz, Grafiksammlung Brigitte und Hans Robert Thomas
Günter Fruhtrunk, Gestautes Grün, Mitte der 1960er Jahre, Kunstsammlungen Chemnitz, Grafiksammlung Brigitte und Hans Robert Thomas Bild: VG Bildkunst | Kunstsammlungen Chemnitz/Frank Krüger

Als "Freiheit des Sehens", bezeichnete der hier vertretene Grafiker Günter Fruhtrunk den Abstraktionsgrad seiner Arbeiten. Das heißt: Man muss nichts erkennen, nichts entschlüsseln. Er gestaltete 1970 die bis heute bekannte Aldi-Nord-Plastiktüte im Streifen-Design. Piero Dorazios Blätter zeigen vielfarbige Bündel von teils senkrechten, teils geneigten und überlappenden Streifen in leuchtenden Primärfarben und deren Schattierungen erinnern ganz entfernt an Buntstifte.

Jede Deutung, jede Assoziation ist hier überflüssig, erklärt der Museumsdirektor. Es sei nicht nötig, nach Bedeutungen oder einem Geheimnis hinter diesen Werken zu suchen. "Sondern die 'Freiheit des Sehens' bezieht sich eben auf die moderne Kunst in den 60er Jahren, dass wir wirklich den Mut haben, uns an der Gestaltung, an Farbe, Form und dem Gemachtsein des Kunstwerks zu erfreuen."

Manche Arbeiten sind pure Geometrie, andere wirken wie Zufallsprodukte, manche enthalten Zahlen oder Schrift. Es gibt dekorative und plakative Blätter. Brigitte und Hans Robert Thomas, beide professionell mit allen Spielarten von Druckerei vertraut, zeigen mit ihrer Werk-Auswahl einen weiten Horizont. "Das Sammler-Ehepaar hatte den Anspruch, Dinge zusammenzutragen, die ihnen etwas gesagt haben ..., die sie farblich oder drucktechnisch angesprochen haben, oder von der Kunstrichtung her", sagt die Kuratorin Katrin Bielmeier. Stilistisch sei man für alles offen gewesen. Auch Werke von Miró, Vasarely, Matisse, Hockney, Lichtenstein und Warhol sind in der Ausstellung vertreten. Die Gegenständlichkeit sei nicht grundsätzlich verbannt, aber der rote Faden hier ist die Abstraktion.

Gemälde: Roy Lichtenstein, The melody haunts my reverie, aus: 11 Pop Artists, Volume II, 1965, Farbserigrafie, 76,5 x 61 cm
Roy Lichtenstein, The melody haunts my reverie, aus: 11 Pop Artists, Volume II, 1965, Farbserigrafie, 76,5 x 61 cm Bild: VG Bildkunst | Kunstsammlungen Chemnitz/Frank Krüger

Lohnt sich ein Besuch?

Die Schau zeigt eine breite Spannweite von Kunst seit den 50er Jahren mit Werken aus Deutschland, Frankreich, Spanien und Amerika. Für das Oldenburgische Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte ist diese Ausstellung ein Glücksgriff. Sie schließt eine Lücke mit künstlerische Positionen, die bisher in der Oldenburger Sammlung fehlten: Tapies, Chileda, Dorazio, Vasarely sind Künstler, die zur Kunst des 20. Jahrhunderts unbedingt dazugehören.

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Nachmittag, 13. November 2023, 16:38 Uhr