In der Ausstellung "Kunst fühlen" in der Kunsthalle Bremen

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Impressionen aus der Ausstellung "Kunst fühlen" in der Kunsthalle Bremen
Die Künstlerin Zorka Lednarova ist mit zwei Werken in der Ausstellung "Kunst fühlen" vertreten. Bild: Radio Bremen | Fabian Metzner

Die Kunsthalle Bremen bietet in ihrer neuen Ausstellung "Kunst fühlen. Wir. Alle. Zusammen" den Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform, die in der Kunstwelt nur selten die großen Bühnen bekommen – Werke von Künstlerinnen und Künstlern mit einer Behinderung.

Worum geht es in der Ausstellung?

Es sind insgesamt acht Räume, die sich mit dem Thema Kunst von Menschen mit Behinderung befassen. Im ersten Raum geht es um die Werke vom Dresdner Künstler Eric Beier. Neben Gemälden, auf denen unter anderem Alltagsgegenstände seiner Behinderung zu sehen sind, gibt es auch Plastiken und Installationen, die aus Piktogrammen von Rollstuhlfahrern bestehen. Eine klare Botschaft will Eric Beier mit seiner Kunst aber nicht aussprechen. "Es ist einfach ein Versuch darüber so eine Art Text in Kunstform zu weben, der autobiografisch ist oder Beobachtungen umformuliert in Kunst."

Die anderen Räume sind thematisch geordnet, es geht um Ansichten über die Natur, über sich selbst – und auch klassische Künstler mit einer Behinderung wie van Gogh oder Matisse werden gezeigt.

Werke in der Austellung "Kunst fühlen"

Was ist das Highlight der Ausstellung?

In der Ausstellung sind zwei Werke der Künstlerin Zorka Lednarova zu sehen – "Angel" und "Mein Körper: Ein Hindernis". Beide Werke sind auf die gleiche Art und Weise hergestellt worden: Zorka Lednarova wird auf eine Leinwand gelegt – mit Farbe beschmiert und dann nehmen ihre Assistenten ihre Gliedmaßen und reiben sie auf der Leinwand. Diese Technik spiegelt ihr Leben mit der Behinderung wieder, sagt Zorka Lednarova: "Dass ich angewiesen auf fremde Hilfe bin. Dass ohne fremde Hilfe ich mein Leben nicht mehr so gestalten kann, wie ich das gerne hätte. Gleichzeitig will es auch zeigen, dass wenn die Gesellschaft emphatisch ist, können wir praktisch unsere Leben weiterführen und einfach mitwachsen." Sie leidet seit 15 Jahren an Muskelschwund, einer Erkrankung, die ihre Muskel und Organe schwächt. Die Kunst ist auch ein Teil ihrer Therapie.

Lohnt sich ein Besuch?

Es ist eine Ausstellung für alle, die Kunst mögen, da alle Kategorien in dieser Ausstellung vertreten sind: Skulpturen, klassische Werke, Fotografien, Installationen und Werke, die zum Nachdenken anregen. Als Besucher erlebt man, was es heißt, eine Behinderung zu haben. Denn einige Werke sind in Blindenschrift, ohne Erklärung. Also ist man als Besucher auf fremde Hilfe angewiesen, um die Kunst zu verstehen.

Impressionen aus der Ausstellung "Kunst fühlen" in der Kunsthalle Bremen
Blinde Menschen können durch die Blindenschrift eine Beschreibung der Gemälde erfühlen. Bild: Radio Bremen | Fabian Metzner

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Nachmittag, 09. Mai 2025, 15:40 Uhr

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