Sounds

Grenzgänger und Außenseiter

Neue Alben von Becca Stevens, Michelle Willis und Gabriel Kahane
Sie sind allesamt Ausnahmeerscheinungen mit vielen Talenten. Die jungen Songwriter Stevens, Willis und Kahane experimentieren sowohl mit außergewöhnlichen Song-Formen wie mit Anleihen an klassische Musik oder Jazz-Ausdruck. Becca Stevens hat soeben erstmals ein Album mit einem Streichquartett veröffentlicht, der studierte Komponist Kahane präsentiert einen Song-Zyklus als Ergebnis einer freiwilligen Internet-Abstinenz, die Kanadierin Willis experimentiert mit ungewöhnlichen Arrangements und einer Vielzahl von Ideen auf ihrem neuen Solo-Werk "Just One Voice". Alle drei liefern Singer-Songwriter-Kunst abseits ausgetretener Folk- und Country-Pfade. Auch Johanna Borchert meldet sich  als Songpoetin, Sängerin und Pianistin zurück. Ihr Album Amniotic ("Fruchtwasser") positioniert sich mit detailscharfem Gestaltungswillen zwischen den Stilen. Es ist eine Sammlung intensiver Songs und Improvisationen, die klangvoll um das Geheimnis des Lebens vor, während und unmittelbar nach der Geburt kreisen.

The Rolling Stones

Exile On Main Street
Es hat den Nimbus eines ewigen Klassikers und gilt als Meisterleistung der Rolling Stones. Als Steuer-Flüchtlinge kamen sie nach Südfrankreich, wo in einer alten Villa die Songs entstanden, die am 12. Mai 1972 als Doppelalbum "Exile On Main Street" erschienen. Viel Exzess und atmosphärische Intensität kennzeichneten die Produktion und schlugen sich nieder in einem Rock-Album, das ein halbes Jahrhundert gut überstanden hat. Wohl nicht zuletzt deshalb, weil Jagger, Richards & Co. sich hier mit Leidenschaft auch um ihre frühen Einflüsse aus Blues, altem Rhythm & Blues und Rock’n’Roll kümmerten. Kurz vor den großen Sommer-Konzerten zum 60. Jubiläum der Band, hat auch ihr großes Album Jubiläum.

Die handverlesene Musikauswahl am Abend. Unsere Entdeckungen aus Pop, Indie-Pop, Singer/Songwriter und Americana.

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