ARD Radiofeature: Gestohlener Wald

Doku über illegalen Holzhandel und die Folgen

Sendedaten

Sendetermin:

6. März 2023 um 21:00 Uhr

Sendereihe:

Feature

Bei organisierter Kriminalität denkt man an Drogen und an Menschenhandel. Doch schon auf Platz drei der Statistik steht der illegale Handel mit Holz. Wer Holz verkauft, kann damit reich werden – so reich, dass Menschen dafür töten. Und die explodierenden Holzpreise verschärfen das Problem noch.

Im Rahmen eines internationalen Rechercheprojekts sind die Reporter Marcus Engert und Benedikt Strunz auf den Spuren der Holzmafia unterwegs. Sie treffen frustrierte Forstdirektoren, Ex-Mitglieder der rumänischen Waldmafia und Menschen, die sich ihnen in den Weg stellen und dafür krankenhausreif geprügelt werden. Sie recherchieren zu skrupellosen Teakhändlern, die das geschützte Edelholz aus Myanmar noch immer für den Bau von Luxusyachten nach Europa exportieren. Die so verdienten Millionenerträge landen auch auf den Konten der Militärjunta im früheren Burma, die dort eine blutige Diktatur durchsetzt.

Der illegale Handel mit Holz findet auch vor unserer Haustür statt. Und er ist nicht geheim. Politik und Strafverfolgungsbehörden wissen davon, doch es fehlt der Wille, entschieden dagegen vorzugehen. Vielleicht auch, weil nicht nur Superreiche, sondern letztlich wir alle, z.B. durch günstige Möbel aus illegalem Holz aus Rumänien, von der Schattenwirtschaft profitieren.

Das ARD radiofeature wirft ein Schlaglicht auf die Illegale Holzwirtschaft, der jährlich riesige Waldflächen zum Opfer fallen. Und die dennoch bis heute kaum bekämpft wird. Dabei steht eins fest: Ohne den Wald werden wir den Klimawandel nicht aufhalten.

Von Benedikt Strunz und Marcus Engert
Produktion : NDR 2022
Redaktion : Christiane Glas

Über die Autoren:

Marcus Enger und Benedikt Strunz
Bild: Marcus Enger, Benedikt Strunz

Benedikt Strunz, Jahrgang 1980, recherchiert insbesondere zu den Themen Organisierte Kriminalität und Wirtschaftskriminalität. Als Teamleiter für Internationale Recherche-Kooperationen koordiniert er beim NDR grenzüberschreitende Investigativ-Projekte. Strunz war u.a. an den Recherchen zu den "Panama Papers", "Pandora Papers", "Cartel Project" und an den "Suisse Secrets" beteiligt. Für seine Recherchen erhielt er zahlreiche renommierte Preise, darunter zweimal den Deutschen Radiopreis.

Marcus Engert, Jahrgang 1984, recherchiert zu Betrug, Korruption und Missständen im Bereich Wirtschaft und Soziales. Er wurde u. a. mit dem Nannen Preis, dem Deutschen Radiopreis und dem Ernst-Schneider-Preis ausgezeichnet und 2021 zum "Journalisten des Jahres" gewählt. Im gleichen Jahr war er als Arthur F. Burns Fellow beim ICIJ in Washington, DC. Seit 2022 arbeitet er für das Ressort Investigation des NDR und dort auch für den Rechercheverbund von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung, davor bei "Ippen Investigativ" und seit 2009 als Mitgründer und Chefredakteur eines mehrfach ausgezeichneten Podcast-Labels.

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