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Der Vormittag mit Nikolas Golsch

Mitschnitte: Lesung mit Herta Müller

Sendedaten

Sendetermin:

18. Oktober 2022 um 21:00 Uhr

Sendereihe:

Mitschnitte

Schriftstellerin Herta Müller schaut in die Kamera (Archivbild)
Herta Müller Bild: DPA | Sebastian Gollnow

Im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals "Poetry on the Road" hat die Nobelpreisträgerin Herta Müller Auszüge aus ihren Büchern "Der Beamte sagte" und "Atemschaukel" gelesen. "Der Beamte sagte" ist eine Geschichte in Collagen. Gezeigt werden Szenen aus einer Unterkunft für Geflüchtete in einer deutschen Kleinstadt. Gespräche zwischen dem Beamten Herrn Fröhlich von der Prüfstelle B und anderen kuriosen Staatsdienern werden zum aberwitzigen, unfreiwillig komischen Schlagabtausch. Und dann ist da das Heimweh der Geflohenen, aber "Heimweh ist keine gute Idee". Mit der Radio-Bremen-Moderatorin Katrin Krämer sprach Herta Müller über ihr Werk und die Entstehungsgeschichte ihrer berühmten Collagetechnik.

Zur Person

Herta Müller, 1953 in Nitzkydorf (Rumänien) geboren, gehört zu den bedeutendsten Autorinnen weltweit. Aufgewachsen in Rumänien unter der Diktatur Nicolae Ceaucescus, lebt Herta Müller seit 1987 als Schriftstellerin in Berlin. Ihre Werke wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt. In Herta Müllers literarischen Arbeiten sind die Erfahrungen der Unterdrückung gegenwärtig. Ihre Bücher bezeugen die Auswirkungen von Terror, Gewalt und politischer Willkür auf die Opfer.

Ihr Debüt "Niederungen" erschien in der Originalfassung 1984 in Westberlin, nachdem die rumänische Ausgabe zwei Jahre zuvor stark zensiert worden war. Weil sie Kritik am Regime geäußert hatte, wurde Müller in Rumänien mit einem Publikationsverbot belegt. Sie war immer wieder Verhören, Hausdurchsuchungen und Bedrohungen durch die Securitate ausgesetzt. "Die Securitate ist noch im Dienst", schreibt sie im Juli 2009 in "Die Zeit". Zuletzt erschienen u.a. der Roman "Atemschaukel" (2009), der Gedichtband "Im Heimweh ist ein blauer Saal" (2019) und die Erzählung "Der Beamte sagte" (2021). Nach ihren berühmten Collagegedichten erfindet Herta Müller nun eine neue Form des Erzählens: eine Geschichte in Collagen: rätselhaft, abgründig, manchmal auch komisch, und immer hochpoetisch.

Herta Müller wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter 2009 mit dem Nobelpreis für Literatur und 2010 mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland. In der Begründung der Schwedischen Akademie hieß es, sie zeichne "mittels Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa Landschaften der Heimatlosigkeit".

Moderation: Katrin Krämer

Sie hören Auszüge aus der Veranstaltung im Theater Bremen vom 25. September 2022.