Mitschnitte: Lesung mit Dörte Hansen
Bestseller-Autorin mit Vorliebe fürs Ländliche

Mit großer Wärme erzählt Dörte Hansen in ihrem zweiten Roman vom Verschwinden einer bäuerlichen Welt, von Verlust, Abschied und von einem Neubeginn. In der Burg zu Hagen stellte Dörte Hansen ihr Buch "Mittagsstunde" vor. Sie hören den Mitschnitt der Veranstaltung vom 14. Juni 2019.
Mit knapp 50 Jahren traf Dörte Hansen eine folgenschwere Entscheidung: Nach vielen schlaflosen Nächten gab sie ihre feste Redakteursstelle auf, um sich einen Traum zu erfüllen: Sie wollte schreiben. Nie hätte sie gedacht, dass ihr Roman "Altes Land" (2015) innerhalb weniger Wochen zwischen Donna Leon und Jussi Adler Olson ganz oben auf den Bestsellerlisten landete. Ab 2005 lebte die Autorin im Alten Land hinterm Deich und seit 2016 wieder in Husum, ihrer Geburtsstadt. Der Abschied von Hamburg fiel ihr damals nicht schwer. Sie brauchte die Ruhe zum Schreiben.
Ihr zweiter Roman: "Mittagsstunde"
Auch der zweite Roman von Dörte Hansen spielt auf dem Land, in Brinkebüll, einem fiktiven nordfriesischen Dorf: Der Historiker Ingwer Feddersen nutzt sein Sabbatjahr, um in seinem Heimatdorf die Pflege von Ella und Sönke Feddersen zu übernehmen. Die betagten und hilfsbedürftigen Gastwirte sind seine Großeltern, die ihn wie ihren Sohn aufgezogen haben. Ingwers leibliche Mutter, die sonderbare Marret, die den Dörflern beständig den Weltuntergang prophezeite, verschwand eines Tages. So wie die Landschaft rund um das Dorf Brinkebüll im Rahmen der Flurbereinigung.
"Mittagsstunde" ist auch ein "Ü-45-Identitätsfindungs-Roman" und eine Auseinandersetzung mit dem Thema Herkunft.
Buchinfos:
Dörte Hansen: Mittagsstunde, Penguin Verlag, 2018, 320 Seiten, 22 Euro. Das Hörbuch hat Hannelore Hoger gelesen, es ist bei Random House Audio herausgekommen.
Moderation: Katrin Krämer