Mitschnitte: Out Loud mit Anna Mayr
Anna Mayr – Die Elenden

Faul. Ungebildet. Desinteressiert. Selber Schuld. Als Kind von zwei Langzeitarbeitslosen weiß Anna Mayr, wie falsch solche Vorurteile sind – was sie nicht davor schützte, dass ein Leben auf Hartz IV ein Leben mit Geldsorgen ist und dem Gefühl, nicht dazuzugehören. Früher schämte sie sich, dass ihre Eltern keine Jobs haben. Heute weiß sie, dass unsere Gesellschaft Menschen wie sie braucht: als drohendes Bild des Elends, damit alle anderen wissen, dass sie das Richtige tun, nämlich arbeiten.
In ihrem kämpferischen, thesenstarken Buch zeigt Mayr, warum wir die Geschichte der Arbeit neu denken müssen: als Geschichte der Arbeitslosigkeit. Und wie eine Welt aussehen könnte, in der wir die Elenden nicht mehr brauchen, um unseren Leben Sinn zu geben.
Bei Out Loud las Anna Mayr aus ihrem Buch "Die Elenden" (Hanser Berlin, 2020, 208 Seiten, 20 Euro) und sprach über Armut, Arbeitslosigkeit und Lebenssinn.
"Out Loud" ist eine Veranstaltungsreihe des Bremer Literaturkontors und wird gefördert durch die VGH-Stiftung, die Karin und Uwe Hollweg Stiftung, die Waldemar-Koch-Stiftung und präsentiert von Bremen Zwei.