Wintergäste: Jasmin Tabatabai
Jasmin Tabatabai hat einen neuen Frauentyp im deutschen Film etabliert. Noch heute, sagt die Berlinerin, werde sie auf "Bandits" angesprochen, in dem sie die toughe und rebellische Ausbrecherin Luna spielt. Das war 1997 ihr Durchbruch. Und auch auf andere Weise war dieser Film wegweisend: Der von ihr mitkomponierte Soundtrack des Films verkaufte sich über 700.000-mal – ein Erfolg, der Jasmin Tabatabai auch Türen im Musikbusiness öffnete.
Seitdem sind Schauspiel und Musik zwei Standbeine der Künstlerin, die sich ungern festlegen lässt: "Ich springe gern zwischen den Welten herum", sagt die dreifache Mutter, die in Teheran aufgewachsen ist und nach der Islamischen Revolution mit ihrer Familie nach Deutschland zog. In ihren Memoiren "Rosenjahre" hat sie anschaulich und bewegend über diese Jahre berichtet. Heute schaut die 55-Jährige voller Sorge in ihre iranische Heimat, in die sie aus Angst vor dem Regime seit Jahren nicht mehr reist, und engagiert sich mit Solidaritätsaktionen für die Freiheitsbewegung im Land.
Auch in ihrer Arbeit sind die persischen Einflüsse oft präsent: In ihren Alben, die sich in den vergangenen Jahren Richtung Jazz und Chanson entwickelt haben, und auch in manchen Filmrollen. Vor zwei Jahren spielte sie in "Mitra" eine Exil-Iranerin, die von ihrer Vergangenheit eingeholt wird und eine folgenschwere Entscheidung treffen muss. Ab dem 20. Januar ist Jasmin Tabatabai in einer hochkarätig besetzten Serie in der ARD-Mediathek zu sehen ist. In "Asbest" spielt sie die Mutter eines Fußballtalents, das durch die kriminellen Machenschaften seines Onkels unschuldig hinter Gitter kommt – und nun versucht, nicht noch tiefer in das kriminelle Milieu abzurutschen.
Moderation: Tom Grote