Eine Stunde reden: Ingrid Königstein
Ingrid Königstein war alles: Mutter, Managerin, Pflegerin. Ein Leben lang hat sie sich um andere gekümmert und andere gepflegt: Erst ihre Großeltern, dann Senioren im Altersheim und in Privathaushalten, dann ihre schwerstbehinderte Tochter, nun ihren krebskranken Mann. Sich selbst hat sie oft zurückgestellt. Ingrid Königstein war immer stark, fühlte sich immer zuständig und übernahm Verantwortung, wenn andere schwach waren. "Ich ziehe immer Menschen an, die einen kaputten Flügel haben", erzählt die Bremerhavenerin Podcast-Host Mario Neumann in "Eine Stunde reden". Rückblickend, sagt sie, war sie als junge Frau wohl zu naiv, als sie dachte, dass ihr Glück ausschließlich in Heirat und Familie liegt. Denn eigentlich ist sie neugierig, wissbegierig, aufgeschlossen und unterhält sich liebend gern auch mit Unbekannten. Aber: die Liebe, die sie Menschen gegeben hat, hat sie oft tausendfach zurückbekommen, ist die 78-Jährige überzeugt.