Neue Alben Die Band "Mamas Gun" mit einer Hommage an Bill Withers
Standdatum: 1. April 2022.
Get Well Soon lässt die Schwermut hinter sich, Cellistin Ophélie Gaillard ist auf musikalischem Streifzug durch das nächtliche London und die britische Soulband Mamas Gun ehrt Bill Withers. Simon Brauer und Wolfgang Stapelfeldt mit unseren CD-Tipps der Woche.
1 Get Well Soon auf der Suche nach dem Glück

Wer in Zeiten wie diesen nicht verzweifeln will, muss Hoffnung haben. Deshalb hat der Musiker und Produzent Konstantin Gropper beschlossen, ein hoffnungsvolles Album aufzunehmen – für sein musikalisches Alter Ego "Get Well Soon". Nach fünf schwermütigen Alben ist jetzt "Amen" erschienen.
Wie klingt's?
Grundlage für das neue Album war Groppers persönliche Playlist mit Gute-Laune-Songs – denn Musik kann glücklich machen. Und so klingen die neuen Songs von Get Well Soon mal nach Disco, Soul oder Krautrock, nach Elton John, Chris Isaak oder den Pet Shop Boys.
Warum hören?
Der Optimismus steht ihm gut: Konstantin Gropper hat keine Lust mehr auf Schwermut und klingt dabei so vielseitig wie noch nie. "Amen" ist gewohnt opulent, dabei aber leicht und verspielt und voller Hoffnung. Get Well Soon auf der Suche nach dem Glück – und es macht glücklich, dabei zuzuhören.
Get Well Soon: "Amen"
2 Musikalischer Stadtrundgang mit Ophélie Gaillard

London steht im Mittelpunkt des neuen Albums der Cellistin Ophélie Gaillard. Die Französin verbringt mit uns "A Night in London", allerdings nicht in der Gegenwart, sondern im London vor 200 Jahren.
Wie klingt's?
Auf dem neuen Album spielt ihr Instrument, das Violoncello, bei der Auswahl der Stücke eine besondere Rolle. Es geht Gaillard um inhaltliche Vielfalt. In London gab es alles – von der elitären Welt der Oper bis zur Musik in den Pubs. Gaillard versprüht mit ihrem Spiel ein jugendliches Feuer, um mal dieses Klischee zu bemühen. An ihrer Seite ist das "Ensemble Pulcinella" – es ist ihr eigenes, das sie vor über 15 Jahren gegründet hat.
Warum hören?
Das Album ist ein Hörgenuss und macht einfach Spaß. Das Konzeptalbum ist ein abwechslungsreicher musikalischer Stadtrundgang durch eine der großartigsten Städte der Welt. Gleichzeitig ist es eine musikhistorische Bereicherung. Es ist eine Erinnerung daran, dass wir heute immer noch viel zu sehr auf einzelne Musikgrößen konzentriert sind und uns mehr um das gesamte Erscheinungsbild einer Epoche kümmern sollten. Dabei ist dieses schöne Album "A Night in London" eine große Hilfe.
Ophélie Gaillard: "A Night in London"
Mamas Gun mit einer Hommage an Bill Withers

Am 30. März 2020 starb der legendäre Soulsänger Bill Withers. Ein trauriger Anlass, der dafür gesorgte, dass die britische Soulband Mamas Gun ihrem großen Vorbild einen Song widmete – und bei einem Song ist es nicht geblieben. Jetzt ist ihr neues Album "Cure The Jones" erschienen.
Wie klingt's?
Am Tag, an dem Bill Withers starb, schrieb Andy Platts den Song "Looking For Moses" – hörbar beeinflusst von Withers. "Das ist unsere Hommage an diesen großartigen Mann", sagt der Mamas-Gun-Sänger. Aber nicht nur der Einfluss von Bill Withers ist auf dem neuen Album von Mamas Gun zu hören. Es sind auch die prägenden Soulplatten der 60er und 70er Jahre – von Marvin Gaye über Smokey Robinson bis zum so genannten Philly-Sound der Delfonics. Alles Lieblingsplatten von Mamas Gun, sagt Andy Platts.
Warum hören?
Mit "Cure The Jones" hat sich Mamas Gun endgültig zu einer der besten Soulbands Großbritanniens gewandelt. Ein Album voller Liebe, Hoffnung, Lässigkeit. Genau das Richtige in diesen turbulenten Zeiten.
Mamas Gun: "Cure the Jones"
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, 28. März, 9:40 Uhr