Ausstellung Kay Rosen: "Now and then"

Die Weserburg Museum für moderne Kunst zeigt die erste institutionelle Einzelausstellung von Kay Rosen in Europa. Die US-Amerikanerin nutzt seit den 1970er Jahren Sprache als künstlerisches Material. International bekannt ist sie vor allem für Wandarbeiten, die einzelne Wörter, Sätze oder Buchstabenfolgen wiedergeben, oft in gewaltiger Größe. Minimalistische Form, ästhetische Kraft und kluger Inhalt kommen hier eindrücklich zusammen.

Ob Klimakrise, Aids, Genderfragen oder das Verhältnis von Macht, Selbstermächtigung und Ohnmacht – ihre Werke sind von politischen Themen durchdrungen, reflektieren in pointierter Form aktuelle Debatten. Kay Rosen betont jedoch, dass sie nicht von Politik, sondern von der Sprache selbst angetrieben wird. Sie sucht stets neue Verbindungen von Bild, Wort und Schrift. Hierfür nutzt sie vielfältige visuelle und typografische Strategien, die eine Brücke schlagen zwischen den Disziplinen von bildender Kunst, Literatur und Poesie. Mit Freude erprobt sie hierbei den Regelbruch. So schafft sie Wortspiele und Sprachbilder, die nicht selten mit Witz und Leichtigkeit verführen und erst nach und nach ihre Doppelbödigkeit offenbaren.

Die Ausstellung in Bremen versammelt rund 40 Werke, darunter eine Reihe großformatiger Wandarbeiten, Gemälde, Zeichnungen, Drucke und Videos. Neben exemplarischen Hauptwerken ist auch ein neues, sechsteiliges Sprachbild zu sehen, das speziell für die Räume des Museums entwickelt wurde.
Präsentiert von Bremen Zwei
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Morgen, 15. November 2023, 06:55 Uhr