Die Morgenandacht Wertvollzeit
Standdatum: 11. August 2024.
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- Verfügbar bis: 11. August 2026 Informationen zur Verweildauer
Angesichts angefüllter Tage fragt sich Pastorin Anja Bär nach dem, was wirklich zählt und sehnt sich nach Wertvollzeit.
Die erste Schulwoche nach Sommerferien und Urlaub ist geschafft und ich bin es auch. Die Woche war vollgestopft bis unters Dach: Besprechungen, Planungen, Klärungen – dazwischen die Fragen der Kinder, die Bedürfnisse der Freunde. Wie gut, dass Wochenende ist. Allerdings kann so ein Wochenende zu verlockend sein. Denn viel Zeit kann man mit viel füllen. Und ich habe immer irgendwelche Ideen für meine freien Tage. Und dann gibt es ja auch Pflichten, Dinge, die unaufschiebbar sind. Sogar am Wochenende. Also ermahne ich mich und frage mich: Was zählt wirklich? Worauf kommt es an?
Was ist mir wichtig, wichtiger, am wichtigsten? Was ist wertvoll?
Wertvoll ist für mich im Moment Zeit, die ich nicht fülle. Zeit, die einfach ist, in der ich manchmal sogar die Stimme Gottes hören kann. Ich nenne diese Zeit Wertvollzeit. Es ist Sonntag. Zeit für den Gottesdienst, Zeit für Begegnung mit Gott und Menschen. Die letzten Monate waren sehr anspruchsvoll und auch wenn der Urlaub wirklich erholsam war. Ich sehne mich nach Wertvollzeit und Gottesdienst. "Ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend" heißt es in Psalm 84.
"In den Vorhöfen Gottes", das ist der Ort, an dem ich Gottes Gegenwart erahne. Ein Tag in dieser Ahnung ist besser als sonst tausend. Ja, ich kann dem zustimmen. Natürlich erlebe ich nicht in jedem Gottesdienst die gleiche Intensität. Ich bin auch nicht immer in derselben Weise bereit, mich dieser Begegnung zu öffnen. Aber egal in welchem Gottesdienst ich bin, unabhängig davon, welche Frömmigkeit mir begegnet: Immer kann ich Gott erleben, wenn ich mich darauf einlasse.
Denn Gott sehnt sich nach Begegnung mit uns Menschen. Von der ersten bis zur letzten Seite der Bibel ist dieser Wunsch erkennbar. Es braucht nur eines dazu: meine Bereitschaft. Es ist Wochenende – ein ganzes Wochenende. Zeit, die gefüllt werden kann aber nicht muss. Wie gut, dass es vom Sonntag mit all seinen Möglichkeiten gekrönt ist. Auch von der Möglichkeit, Gott zu begegnen – und sei es im Gottesdienst.