Die Morgenandacht Kinder staunen über alles

Klaus Elfert

Die Morgenandacht Kinder staunen über alles

Beim Spaziergang am Meer und Fragen von Kindern ist Diakon Klaus Elfert ins Staunen geraten. Er denkt dabei an die Wunder Gottes.

Bild: Katholischer Gemeindeverband Bremen

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Beim Spaziergang am Meer und Fragen von Kindern ist Diakon Klaus Elfert ins Staunen geraten. Er denkt dabei an die Wunder Gottes.

Kinder staunen immer. Wenn man zum Beispiel mit den Kleinen am Meer entlang geht, dann heben sie jede Muschel auf und drehen jeden Stein um. Sie rennen vor den Wellen weg und kriegen doch nasse Füße. Und immer fragen sie: "Papa, was ist eine Muschel? Papa, hören die Wellen nachts auf?" Kinder können über alles staunen. Mir geht es da ganz anders. Wir Erwachsenen fragen selten, wir staunen kaum noch. Ich akzeptiere einfach, dass es am Strand Muscheln und Steine gibt, dass die Wellen nicht aufhören, gegen den Strand zu schlagen. Eigentlich ist das schade. 

Wo ist mein Staunen geblieben? Zum Beispiel, wenn morgens die Sonne aufgeht. Da staune ich nicht. Ich stehe auf und beginne den Tag. Ende. Der Philosoph Aristoteles sagte einmal: "Staunen ist der erste Grund der Philosophie. Sich zu wundern ist der Beginn der Wissenschaft." Weil irgendein Mensch sich vor langer Zeit darüber gewundert hat, wie das mit den Wellen geht: deshalb haben wir herausgefunden, dass Ebbe und Flut etwas mit dem Mond zu tun haben. In der Schule habe ich das dann auch gelernt. Aber wie das genau geht, kann ich mir nicht vorstellen.

Die Bibel erklärt uns auch nicht, wie das geht. Aber sie geht einfach mal davon aus, dass Gott dahintersteckt. "Gott, was für Wunder hast du vollbracht? Du hast den Mond gemacht und die Sonne weiß, wann sie untergehen muss." So heißt es in einem Psalm. Wenn ich am Strand spazieren gehe, dann fallen mir solche Dinge ein. Vor allem, wenn wir mit den Kindern wieder das Staunen lernen. Uns heraus holen lassen aus festgefahrenen Strukturen, der Idee, alles und jedes im Blick haben zu müssen. Und wenn ich dann über das weite Meer blicke und sehe, wie die Wellen immer und immer wieder gegen den Strand schlagen, dann ist mir die Anziehungskraft des Mondes nicht wichtig.

Wenn ich den Wind auf meiner Haut fühle und das Salz schmecke, dann suche ich nicht nach Erklärungen, sondern: Ich staune einfach. "Gott, was für Wunder hast du vollbracht!" Dieses Geschenk darf ich annehmen, einfach staunen und mich beschenken lassen.

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