Die Morgenandacht Leben teilen

„Leben teilen“ – so einfach könnte eine Initiative heißen, die Menschen in vielfacher Hinsicht unterstützt und stärkt - Menschen in zur Seite steht. „Geld spenden ist wichtig, reicht aber oft nicht aus. Eben „Leben teilen“ – und damit noch einen Schritt weitergehen. Leben teilen – das heißt Zeit haben, aufmerksam sein, Menschen ernst nehmen auch und gerade dann, wenn sie materiell in Not sind oder sich im Leben schwertun. Unendlich viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schenken Woche für Woche Menschen ihre Zeit und somit ein Stück ihres Lebens in ungezählten Einrichtungen und Initiativen.

In der Kleiderkammer heißt es "Kleidung teilen", ein Angebot für Menschen, die ihren Bedarf an Kleidung nicht aus eigenen Mitteln decken können. Gerade in der kalten Jahreszeit suchen Bedürftige nach warmen Mänteln und warmen Schuhen. Bei den Tafeln heißt es "Essen teilen". Menschen in Not werden beim täglichen Lebensunterhalt unterstützt. Zum Glück gibt es Bäcker, Metzger, Discounter und andere, die überschüssige, aber qualitativ gute Lebensmittel zur Verfügung stellen.

Die materielle Not ist nur eine Seite der Medaille. Mit "Wissen teilen" wird Menschen geholfen, die sich schwertun, Anträge auszufüllen oder Briefe von Ämtern und Behörden zu verstehen. Und ganz nebenbei erfahren sie, dass dies keine Schande ist. Und aus meiner Heimat kenne ich den "Power-Club", hier wird auf ganz besondere Weise Leben geteilt. Zweimal in der Woche kommen junge Menschen zusammen, die Unterstützung brauchen. Dann wird gespielt und gekocht, Musik gehört und gemalt – eben das Leben für ein paar Stunden geteilt.

Und das alles von Menschen für Menschen. Da helfen Frauen und Männer mit, die man sonntags nicht in der Kirche sieht. Aber das ist nicht der Punkt. "Leben teilen" ist gelebte Nächstenliebe, gelebtes Christentum. Weil Caritas und Kirche zusammengehören. Und: Weil Geld spenden schön ist, aber eben oft nicht ausreicht.