Die Morgenandacht Was mich trägt

Andrea Schneider
Andrea Schneider

Die Morgenandacht Was mich trägt

"Leuchten! 7 Wochen ohne Verzagtheit". Das ist das Motto der diesjährigen Fastenaktion der Evangelischen Kirche. Pastorin Andrea Schneider spricht heute über das, was einen durch dunkle Zeiten trägt.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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"Leuchten! 7 Wochen ohne Verzagtheit". Heute beginnt die 3.Woche der Ev. Fastenaktion. Sie hat das Thema: "Was mich trägt". Der Evangelische Fastenkalender zeigt dazu heute ein großes Foto, wo ein kleiner Junge auf einem Kletternetz herumsteigt. Fröhlich, kraftvoll. Mich erinnert das an einen Besuch meiner kleinen Enkelin vor kurzem, als wir auf einem ihr noch unbekannten Spielplatz waren: "Ich schaff das schon. Ich schaff das ganz alleine. Ich komm bestimmt, bald wieder auf die Beine. Ich brauch dazu vielleicht 'ne Menge Kraft. Doch ich hab immerhin schon ganz was anderes geschafft.“

Mit diesem Lied von Rolf Zuckowski auf den Lippen klettert die Vierjährige ein riesiges Klettergerüst hoch. Etwas entfernt gucke ich mir das an. Und bin beruhigt, dass ihre Mutter nah dran steht. Schritt für Schritt hangelt Ida sich von einem Griff zum nächsten. Springt fast mit ihren langen dünnen Beinchen immer höher. Kopf und Augen nach oben gerichtet, nur ab und zu ein schneller Blick nach unten. "Ich schaff das schon, ich schaff das schon…" Dann plötzlich: "Wuaaa! Mama! Hilfe! Halt mich! Ich schaff’s nicht!" Die Mama ist sofort da. Hält sie fest. Schiebt sie ein bisschen weiter. Und dann tönt es schon wieder von oben: "Ich schaff das ganz alleine."

Die Kleine denkt gar nicht darüber nach, wie hoch das Gerüst ist. Will einfach nach oben. Toll, dieser Mut, die Lust, das Klettern und sich selbst auszuprobieren. Und diese Gewissheit: Ich schaff das schon! Und natürlich – mit vier Jahren sehr wichtig: ganz alleine. Immer wieder höre ich es in diesen Tagen des Besuchs: "Guck mal, Oma, ich hab ganz alleine… – den Knopf zugemacht, mir das Brot geschmiert…" was auch immer.
Ich freue ich mich über die Entwicklung meiner kleinen Enkelin, über ihr Vertrauen in sich selbst. Möge es ihr erhalten bleiben. Und möge immer eine Hand da sein, die sie hält, wenn es doch mal wackelig wird. Und sie vorwärts schiebt, wenn der Mut sie verlässt. Bei den Kletterabenteuern ihres Lebens.

"Ich schaff’ das schon!" Dieses unbefangene Selbstbewusstsein – uns Erwachsenen fehlt das oft. Denn oft genug haben wir erlebt, wie wir durchhängen im Klettergerüst des Lebens. Auch mal abgestürzt sind.
Trotzdem leben ohne Verzagtheit – wie kann das gehen? Was trägt? Ich denke: Ein Netz von Beziehungen. Familie, Freunde... Und Gottes Segen trägt. Gott behütet uns. Wendet sich uns liebevoll zu – wie ein Vater, wie eine Mutter.
Das kann uns anstupsen, Große und Kleine. Für die ganz alltäglichen Klettereien heute. Geh los! Ich bin dabei!

Autor/Autorin

  • Andrea Schneider

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