Die Morgenandacht Steh auf und iss!

Esther Joas

Die Morgenandacht Steh auf und iss!

Menschen, die verzweifelt und am Ende sind, brauchen andere, die ihnen wieder aufhelfen und Mut machen. Pastorin Esther Joas erzählt vom Propheten Elia, der diese Verzweiflung erlebte.

Bild: Bremische Evangelische Kirche

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In der Bibel gibt es die Geschichte vom Propheten Elia. Er bekämpft Unrecht und Gottlosigkeit in Israel. In seinem Übereifer macht er aber fatale Fehler und die Machthaber wollen Rache. Irgendwann hält er den Druck des Verfolgt-Seins nicht mehr aus, sein Misserfolg lässt ihn verzweifeln und er will sterben. Er geht tief in die Wüste, legt sich unter einen Busch und sagt: „Es ist genug, so nimm nun, Herr, meine Seele; ich bin nicht besser als meine Väter.“ Ein Engel findet ihn, dort in der Wüste, bringt geröstetes Brot und einen Krug voll Wasser und sagt: „Steh auf und iss!“ Elia isst und trinkt, legt sich dann aber wieder hin, um zu sterben. Der Engel kommt ein zweites Mal, berührt ihn und sagt: „Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir.“ Diesmal wirkt es. Elias erhebt sich und beginnt eine weite Reise, er hat ein neues Ziel vor Augen. 

Elia war verloren. Seine Pläne waren gescheitert und er fühlte sich gottverlassen und einsam. Die Wüste steht in der Bibel für einen Ort, an dem man auf sich zurückgeworfen ist, es kann reinigend sein, aber man ist auch der Versuchung ausgesetzt und der Tod lauert im Wüstensand. Genau dort, am Tiefpunkt seines Lebens, in der Krise, wurde Elia gefunden und aufgerichtet. Was ihm geholfen hat, war nicht Mitleid oder Entlastung. Er hörte einen Auftrag und das brachte ihn wieder auf die Beine. Auf die Klage von Elia, das alles zu viel ist, hatte der Engel gesagt: „Viel? Viel ist der Weg, der vor dir liegt. Steht auf und iss!“

Wenn jemand sich verloren hat, dann kann es schon sehr mühsam sein, ihn wieder aufzurichten, ihm beim Finden eines neuen Weges zu helfen. Erstmal muss man ihm in die Wüste folgen, die Trostlosigkeit aushalten, Durststrecken durchstehen. Und wenn man ihn dann gefunden hat, reicht einmal Wachrütteln oft nicht aus. Dann braucht es beharrliche Freunde, Eltern und Geschwister, die ein zweites und drittes Mal Rütteln, Stärkung vorbeibringen und nicht lockerlassen bis er wieder einen Weg für sich gefunden hat.

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  • Esther Joas

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