Die Morgenandacht Lieblicher Mai

Morgenandacht

Die Morgenandacht Lieblicher Mai

Wie viele Menschen liebt Pastorin Ines Bauschke den Monat Mai ganz besonders. Die Pracht der wieder aufgelebten Natur macht glücklich. Den Kontrast zum brutalen Krieg spürt man dann besonders krass.

Bild: Radio Bremen

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Eins meiner Lieblingslieder im Gesangbuch besingt den Monat Mai:
Wie lieblich ist der Maien, aus lauter Gottesgüt,
des sich die Menschen freuen, weil alles grünt und blüht.  (EG 501)

Endlich Mai. Dieser Monat ist für mich wie ein großes Aufatmen. Endlich sind die Bäume grün, die Sonne hat mehr Kraft bekommen, der Winter ist endgültig vorbei.

Vieles andere ist noch nicht vorbei. Krieg und Elend in der Ukraine und nicht nur da, nur ist der dortige Konflikt näher dran als manche anderen. Es ist anstrengend und beunruhigend, sich immer wieder damit konfrontieren lassen zu müssen, wie unheil die Welt ist. Und das Gefühl, ohnmächtig zu sein und nicht viel dagegen ausrichten zu können, macht es oft noch schlimmer.

Dabei ist es so wichtig, selbst stabil zu sein, sich in die Todeszone von Angst und Bedrängnis nicht hineinziehen zu lassen. Wichtig ist es, eigene Widerstandskräfte zu entwickeln gegen das Böse, das auch das eigene Leben immer wieder zu beschädigen droht. Selbstfürsorge zu betreiben: Denn bei allem, was in der Welt an Bösem geschieht: Notwendig ist es auch, all dieses Negative von der eigenen Seele und dem eigenen Wohlbefinden abwenden zu können.

Dabei hilft mir der liebliche Mai, das Knospen der Bäume, die wie selbstverständlich alle Jahre wiederkehrenden Blumen. Wie alte Bekannte strecken sie ihren Kopf aus der Erde, als wollten sie rufen: Hallo, hier bin ich wieder. Die Natur hat etwas sehr Beruhigendes. Wenn ich in meinem Garten werkele, Samen aussäe, Pflänzchen umtopfe, harke und grabe, dann erdet mich das. Das ist meine positive Gegenwelt, die ich brauche - auch um weiterhin Gott loben zu können, wie es in dem Maienlied heißt:

Herr, dir sei Lob und Ehre für solche Gaben dein.
Die Blüt zur Frucht vermehre, las sie ersprießlich sein.

Ich werde mir meine Freude am Leben nicht nehmen lassen, weiterhin das Leben bejahen, mich freuen an Frühling und Sommer und meine wachen Sinne schulen und pflegen: für das Schöne, das ich erlebe, für Leute, die meine Unterstützung brauchen, für Situationen, in denen ich helfen kann. Das möchte ich: mich selbst verbinden mit den Schätzen der Natur und mit Anderen verbunden  sein, ein großes lebensbejahendes Netzwerk bilden - so dicht, dass das Böse nicht durchdringen kann. Und Visionen entwickeln für das, was nach Krieg und Zerstörung Neues kommen kann. Denn das Leben wird weitergehen, und nach dem Mai kommt der Sommer. Im 103. Psalm heißt es:

Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.

Autor/Autorin

  • Ines Bauschke

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