Die Morgenandacht Seht die Vögel unter dem Himmel

Morgenandacht

Die Morgenandacht Seht die Vögel unter dem Himmel

Pastorin Ines Bauschke freut sich über die Vögel vor ihrem Gartenfenster. Die Freude beruht nicht auf Gegenseitigkeit. Vögel fühlen sich wohler ohne menschliche Gesellschaft. Sie brauchen uns nicht. Und sie sorgen sich nicht. Ein Beispiel für uns?

Bild: Radio Bremen

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Seht die Vögel unter dem Himmel, sagt Jesus in seiner Bergpredigt. Das tue ich manchmal. Ich stelle mich ans Fenster, blicke in den Garten und sehe den Vögeln zu. Und immer freue ich mich darüber. Wenn sich Meise, Dompfaff und Amsel am Futterplatz versammeln, wenn der Nistkasten am Gartenhäuschen bewohnt ist und die Meiseneltern ihre Jungen eifrig füttern, wenn ich den Flug der Krähen zu den hohen Bäumen verfolge, wo sich der Schwarm versammelt – es ist eine muntere belebte Welt da draußen, im Garten, in der Luft, bis hoch zu den Baumkronen.

Seht, die Vögel unter dem Himmel, sagt Jesus, sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. (Matthäus 6,26) Gut haben sie es da draußen, diese Vögel. Ich mag sie sehr, streue ihnen Futter hin, was sie gerne aufpicken. Doch würde ich ihnen nichts geben, überlebten sie das sicher auch. Die Vögel sind mir wichtig – umgekehrt ist das nicht so der Fall. Bin ich im Haus, scheinen sie den Garten als den ihren zu betrachten. Trete ich dann heraus aus der Terrassentür, fühlen sie sich gestört und tun das laut schimpfend kund.

Kein Wunder, die Vögel brauchen mich nicht. Sie kommen gut mit ihrem Leben zurecht. Gott hat ihnen Instinkt und Kompass mitgegeben, dass sie sich selbst ernähren können, dass sie wissen, wohin sie zu fliegen haben, - auch wissen sie sich schützen, indem sie rechtzeitig davonfliegen. Die Vögel brauchen mich nicht. Kein Wunder, sie waren ja auch schon vor den Menschen auf der Welt.

So leben wir jeweils unser Leben – die Vögel da draußen und ich: mal drinnen, mal draußen. Ich aber bin froh, dass ich mich am munteren Treiben von Spatz, Meise und Amsel freuen kann. Am Beispiel der Vögel macht Jesus deutlich: Es gibt Lebewesen, die sich keine Sorgen machen müssen. Und so ermuntert er seine Zuhörer, es den Vögeln nachzutun. Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, fordert Jesus seine Zuhörer auf. Das ist leichter gesagt als getan. Wie gut haben es die Vögel, sie müssen sich keine Sorgen machen über gestiegene Preise, sie haben kein Bankkonto und keine Versicherungen, sie wissen nichts von Inflation und den Kriegen in der Welt. Nein, so ganz sorglos wie die Vögel werden wir es nicht halten können, dazu wissen wir zu viel.

Und doch ist es beruhigend, den Staren, den Tauben und Rotkehlchen zuzusehen: beim Picken, beim Fliegen, beim Turteln – und sich klarzumachen: Gott hat all diese erschaffen und kennt jeden Spatz. Mich kennt er auch, ich bin ihm etwas wert, und es tut gut, darauf zu vertrauen. So wie jede einzelne Meise habe auch ich meinen Platz in der Welt.

Autor/Autorin

  • Ines Bauschke

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